Rezension

Spiel mit der Realität

Melody -

Melody
von Martin Suter

Bewertet mit 5 Sternen

Tom Elmer ist Rechtsanwalt; auf der Suche nach einem Job bewirbt er sich bei Alt-Nationalrat Dr. Stotz, der in einer Villa am Zürichberg wohnt. Tom soll seinen Nachlass ordnen. Es geht vor allem um die Verlobte des älteren Herren, Melody, die kurz vor der Hochzeit verschwand. Das ist nun auch schon über 40 Jahre her. Toms Arbeit besteht darin, eine Menge Ordner zu sichten, vor allem aber, den Erzählungen seines Arbeitgebers zuzuhören.

Es ist ein sehr ruhiges Leben, das Tom erwartet, in einer großen Villa mit Kost und Logis und dem Zusammensein mit dem älteren Herren, der sich in seinen Erzählungen nach seiner ehemaligen Verlobten verzehrt, die ihm kurz vor der Hochzeit abhanden gekommen ist. Ihre Präsenz ist in der Villa immer noch gegenwärtig, so sehr, dass Tom sie manchmal zu erspüren scheint. Die Geschichte entwickelt sich eher ruhig, dennoch hört man genauso gebannt wie Tom den Erzählungen über Melody zu. Dann aber nimmt die Geschichte einige überraschende Wendungen, die Erzählung driftet in eine völlig unerwartete Richtung. Und plötzlich haben sowohl Tom wie auch der Leser die größten Zweifel daran, was nun Realität ist und was nicht… Dieses Spiel hat mich äußerst fasziniert, ich habe darauf gebrannt, welche neue Wendung die Geschichte nehmen wird. Damit hat mich die Erzählung bis zur letzten Seite fesseln können.

Dieses Buch hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.