Rezension

Spannendes Jugendbuch

play2live - Kirsty McKay

play2live
von Kirsty McKay

Um ehrlich zu sein konnte ich mit dem Cover nicht viel anfangen. Bei der Betrachtung des Covers dachte ich zuerst, dass es hier um ein Spiel im Internet geht und ein Jugendlicher die Realität aus den Augen verloren hat und denkt, das Spiel sei real und setzt es um. Aber hier geht es um etwas anderes. Den Titel finde ich gut getroffen und die Farben passen wirklich toll zum Buch. Ich finde, dass es im Buch einige düstere Stellen gibt.

Das Buch spielt auf einer Insel, auf der es nur ein Eliteinternat gibt, in das Eltern ihre genialen Kinder hinschicken. Auch Cate verbringt ihre Schulzeit dort, auch wenn sie weiß, dass sie nicht mit den Oberschlauen mithalten kann. Zumindest Kunst interessiert sie und ihr Kunstlehrer versucht sie zu fördern. In ihrem dritten Jahr kann Cate es nicht glauben: Sie ist eine der Auserwählten. Sie darf am geheimen Spiel „Killer“ teilnehmen und gehört von nun an zur Gilde. Es gibt bei diesem Spiel einen Meister, 12 Spieler und einen Killer. Wer es schafft, den Killer zuerst zu erraten und noch nicht getötet wurde, gewinnt das Spiel. Es wird von Lehrern geduldet, da dabei normalerweise niemand zu schaden kommt, auch wenn es den ein oder anderen Streich gibt. Doch dieses Jahr ist alles anders. Einer der 12 Mitspieler hat es auf Cate abgesehen und will ihr etwas antun. Aber warum? Und kann sie das Geheimnis um den Killer rechtzeitig lüften bevor noch andere Schüler zu Schaden kommen?

Die Idee dieses Buches finde ich echt gut. Besonders gefiel es mir als plötzlich Cates Freund aus Kindertagen in der Schule auftaucht. Er lässt alte Zeiten wieder aufleben und scheint wirklich ein toller Typ zu sein. Er sieht gut aus, ist charmant, witzig und ein wirklich guter Freund. Er möchte Cate unbedingt helfen, den Killer ausfindig zu machen und gerät dabei selbst ins Visier des Killers. Mir gefiel, dass das ganze auf einer Insel spielt. Die Landschaft wird sehr gut beschrieben und man kann sich die Insel total gut vorstellen. Ich habe manchmal das Gefühl gehabt den Wind in meinen Haaren zu spüren und die salzige Luft zu riechen (und nein, ich lebe nicht am Meer und habe draußen gesessen und gelesen). Das Internatsgelände, der Wald, das Meer, die geheimnisvollen Höhlen, in denen die Gilde ihre Treffen abhält. Das alles passt toll zusammen und man spürt beim Lesen einfach diese Stimmung. Die Charaktere hatte ich mir anfangs etwas anders vorgestellt. Vielleicht habe ich da auch an typische Klischees gedacht und geglaubt, dass dort alle Jugendlichen mit Nerdbrille und hochintelligentem Gequatsche herumlaufen. Aber es sind nun mal ganz normale Jugendliche. Vaughn, Cates Freund aus er Kindheit, bringt durch seine Idee, ein eigenes Internetforum für das Spiel zu eröffnen, zusätzlich Fahrt ins Spiel.

Ich muss zugeben, dass es auch Stellen gab, die mich gelangweilt haben, weil sie sich irgendwie gezogen haben, aber dass ich tatsächlich überrascht war, als ich erfuhr wer der Killer ist, beweist mir, dass es für mich doch ein gutes Buch ist. Denn das ist mir wichtig: möglichst lange miträtseln zu können und trotzdem keine Ahnung zu haben, wer der Killer ist.

Der Schreibstil ist wirklich schön, insbesondere wenn man bedenkt, dass es ein Buch für Jugendliche ist. Ich konnte es zügig lesen und man bleibt durch die vielen Vorkommnisse am Ball. Und man fiebert nicht nur im Spiel mit. Ich habe gehofft, dass Cate und Vaughn vielleicht ein Paar werden, habe gehofft, dass Martin, der in Cate verliebt ist, keine Chance bei ihr hat, obwohl er mir trotzdem leidtat und habe mich gefreut, dass Cate Alex, den Meister des Spiels, trotz des Kusses offenbar als Mann ausgeschlossen hat, was ihn als den allseits beliebten Jungen bestimmt getroffen hat. Und trotzdem war ich mir unsicher wen sie nun „wählt“.

Alles in allem hat das Buch wirklich für gute Unterhaltung gesorgt und ich kann es besonders Jugendlichen weiterempfehlen.

Mein Fazit: 3,5 von 5 Sternen.