Rezension

Lasst uns ein Spiel spielen

play2live - Kirsty McKay

play2live
von Kirsty McKay

Bewertet mit 5 Sternen

Im Elite Internat Umfraville Hall auf Skola Island in der irischen See wird zu Beginn eines jeden neuen Schuljahres ein Spiel gespielt. Dieses Spiel nennt sich Killer, ausgewählte Schüler des Internats, die sich selber die Assassinen nennen, verteilen Karten, auf denen man ihnen ihre jeweiligen Rollen zuteilt und einer von ihnen ist der Killer. Cate hat dieses Jahr gehofft, dass auch sie dazu erwählt wird und eines Nachts wird sie von ihren Mitschülern entführt. Nach einem eher gewöhnungsbedürftigem Aufnahmeritual hat sie es geschafft und wir eine Assassinin, dieses Jahr wird sie dabei sein beim Killer-Spiel. Als dann noch ausgerechnet ihr bester Freund aus Kindheitstagen, Vaughan, im Internat auftaucht und auch noch eine hervorragende Idee hat, was dem Spiel noch den richtigen Kick gibt, nämlich eine eigene Seite, die sonst niemand im Intranet entdecken kann, ist auch er beim Killer-Spiel dabei. Doch woher kommt Vaughan auf einmal? Immerhin hat Cate ihn seit mehreren Jahren nicht gesehen? Warum wird das Spiel plötzlich ernst? Denn es gibt, im Gegensatz zu sonst, ernste Verletzungen. Gibt es vielleicht wirklich einen Killer?
Meine Meinung:
Mögt ihr Cluedo? Oder sonstige Detektivspiele? Dann ist dieses Buch genau richtig, denn Kirsty McKay hat ein extrem spannendes Jugendbuch geschrieben, dass auf den ersten Blick etwas von Cluedo hat. Der Schreibstil ist sehr jugendlich, ohne flappsig zu wirken, hat mich schnell in die Geschichte gebracht und fesselte mich auch sehr schnell an die Seiten. Zwar ist es sprachlich schon deutlich an die Zielgruppe gerichtet, die hier auch mit Sicherheit auf ihre Kosten kommt, aber auch mir als erwachsene Leserin hat es spannende Unterhaltung gebracht. Das Buch beginnt mitten im Geschehen und ist gleich spannend, allerdings schafft es Kirsty McKay kontinuierlich, die Spannung zu steigern, so dass man förmlich in einen Sog gerät und die Seiten nur so vorbei fliegen. Dabei bleibt sie immer sehr undurchschaubar, so dass ich genug Gelegenheiten hatte, mit zu rätseln, wer denn nun der Täter ist. Mit gekonnt geführten Irrungen und Wirrungen schafft sie es tatsächlich bis zur Auflösung den Leser im Dunkeln tappen zu lassen, ich zumindest hatte mit dieser Lösung nicht gerechnet. Das Setting, das Internat auf einer Insel in der irischen See, wird zwar nicht bis ins kleinste Detail beschrieben, aber ich konnte es mir durchaus vorstellen.
Erzählt wird die Geschichte von der Internatsschülerin Cate, eher durchschnittlich, zumindest ihrer Meinung nach, allerdings haben ihre Eltern dank eines Erbes viel Geld und die Insel, auf der das Internat steht, gehört ihnen. Trotz des vielen Geldes ist Cate weder besonders abgehoben oder arrogant, ganz im Gegenteil, sie ist ein mir durchaus sympathischer Teenager, mit kleineren Ecken und Kanten. Durch die Ich-Form lernte ich Cate auch sehr gut kennen, dadurch, dass sie während der Schilderung zwischendurch den Leser direkt anspricht, fühlt man sich auch gleich in der Story integriert.
Ansonsten findet man hier recht typische Charaktere, die es auf einer jeden Schule gibt, allerdings geht es bei keinen in die Details, man erfährt immer nur so viel  über jeden Einzelnen, wie es gerade nötig erscheint.
Mein Fazit:
Ein durchaus spannendes und an die Zielgruppe gerichtetes Buch, dass auch einem erwachsenen Leser ein paar gute Stunden Unterhaltung bietet. Mit flüssigem Schreibstil, gut dargestellten Charakteren und einem in der Spannung stetig ansteigendem Plot ist dieses Buch ein wahrer Pageturner. Die Protagonistin ist sympathisch und das Setting inmitten der irischen See eher ungewöhnlich. Mir hat es viel Freude gemacht und ich kann es guten Gewissens weiter empfehlen. Vor dem Lesen sollte man hier zwar keine hochtrabende Literatur erwarten, da es in erster Linie ein Jugendbuch ist und auch bleibt, aber mir hat es Spaß gemacht. Von mir gibt es fünf von fünf Sternen!