Rezension

Spannend und magisch, aber leider zu sehr in die Länge gezogen

Knochendiebin
von Margaret Owen

Als ich das Cover sah und die Kurzbeschreibung zum Buch las, war mir klar, dass ich dieses unbedingt lesen wollte. Nun war es so weit und die anfängliche Freude auf die ungewöhnliche Geschichte verflog leider sehr schnell. Dabei war der Start ins Buch noch sehr angenehm. Ich erfuhr ein wenig darüber was im Lande Sabor geschah und was es bedeutete zur Krähen-Kaste zugehören. Dies war auch unglaublich spannend, da besonders Stur´s Wesen einfach toll geschrieben war und mich regelrecht einnahm. 

 

Auch den Schreibstil an sich möchte ich nicht kritisieren, da er herrlich flüssig war und mich mit viel Wortgewalt durch das Buch führte. Doch nicht nur das. Die Autorin traute sich an die Themen Menstruation und sexuelle Gelüste in einem Fantasy-Roman mit einzubauen. Ich fand dies sehr lobenswert, da es die Charaktere nur noch echter wirken ließ. Dabei hielt ich das gerade am Anfang nicht für möglich. Stur und die anderen Krähen hatten tolle Persönlichkeiten und überraschten mich nicht selten mit ihren außergewöhnlichen Denkweisen. 

 

Die brauchten sie auch, denn die Welt, in der sie lebten, war ihr nicht gerade freundlich gesinnt. Teilweise verständlich, denn die Kaste der Krähen durchzogen viele Geheimnisse, welche sie sich manchmal selbst nicht erklären konnten. Um so spannender war es jedes Mal wie andere auf die Gruppe reagierten. Hier gab es zwar viel Hass, aber auch eindeutig sehr viel Ungewissheit. 

 

Mein Problem mit dem Buch war die Handlung selbst. Stellenweise war diese wirklich spannend, aber da man die Fußmärsche fast 1 zu 1 miterlebte, zogen sich diese wie Kaugummi. So kam es schließlich dazu, das viele unwichtige Nebensächlichkeiten, teilweise mehrfach, besprochen worden. Statt mir Infos über das Land, die 12 Kasten und Geschichte von alledem zu geben, versank ich stellenweise in Nichtigkeiten. Ja, es fühlte sich echter an, aber es war um Weiten anstrengender. Des Öfteren überlegte ich das Buch abzubrechen, da ich durch die vielen Details und die langen immer gleichen Szenarien, manchmal einfach vergaß was jetzt ein Kapitel davor geschah. Echt schade, denn das Land und die Krähen mit ihrer Knochenmagie waren toll durchdacht. 

 

 

Dieses Buch hatte eigentlich alles. Tolle und gut durchdachte Charaktere, eine spannende Welt und eine tolle Themenauswahl für Jugendliche. Alles hätte so schön sein können, wenn da nicht die Geschwindigkeit der Handlung gewesen wäre. Diese verlangsamte die Geschichte so enorm, dass es sich anfühlte als wäre man keine 100 m im Buch gelaufen. Dadurch fühlte sich vieles künstlich gestreckt an, zumal man in diesen Abschnitten zu wenige relevante Informationen bekam.