Rezension

Eine solide Geschichte mit einem innovativen Magiesystem und einem interessanten Kastensystem

Knochendiebin
von Margaret Owen

Bewertet mit 3.5 Sternen

In einer Welt, in der deine Kaste deinen sozialen Stand bestimmt, gehört Stur den Krähen an, der niedrigsten Kaste des ganzen Systems. Die Krähen sind verhasst, sie werden mit dem Tod in Verbindung gebracht, denn wenn jemand an der Sündenseuche erkrankt, sind sie da und zeigen dem Opfer Barmherzigkeit in Form eines schnellen Todes. Als Stur mit ihrer Rotte den Auftrag bekommt, den jungen Königssohn abzuholen, da er an der Sündenseuche erkrankt ist, ändert sich ihr Leben schlagartig. Denn der Thronerbe ist nicht krank und erst recht nicht tot. Aber warum das Ganze? Was hat er vor? Was ist sein Plan...?

Zu allererst möchte ich das wahnsinnig schöne Cover loben. Es wirkt sehr geheimnisvoll und auch ein wenig düster, so wie auch die Geschichte anmutet.

Besonders gut haben mir die verschiedenen Kasten mit ihren verschiedenen Fähigkeiten und Merkmalen gefallen, auch wenn ich mir noch ein paar tiefschürfendere Informationen über die einzelnen Kasten gewünscht hätte, sowie das fein ausgeklügelte Magiesystem der Zähne, welches besagt, dass jedem Zahn die jeweiligen besonderen Fähigkeiten der Vogelkasten innewohnen. Krähen können diese Kräfte über die Zähne erwecken, eine sehr nützliche Form der Magie.
Die Charaktere fand ich sehr sympathisch, besonders Stur, da sie mit ihren jungen Jahren schon sehr taff, selbstbewusst und erwachsen wirkt. Auch die Lovestory und der Love Interest haben mir sehr gut gefallen.
Vom Schreibstil her hatte ich anfangs ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen, insbesondere die Charaktere einzuordnen, wer gerade was sagt und macht. Aber das hat sich mit der Zeit nach und nach gegeben.
Zwei kleine negative Aspekte hatte diese Geschichte in meinen Augen trotzdem. Zum Einen hätte ich gerne mehr über die Sündenseuche und deren Ursprung erfahren, aber vielleicht kommt das ja noch im zweiten Band zum tragen. Und zum Anderen hat mich diese ich nenne es mal "sexuelle Offenheit" sehr gestört. Bitte versteht mich da nicht falsch, ich habe weder ein Problem mit homo-, bi- oder transsexuellen Charakteren oder ähnlichem, noch mit sexueller Offenheit, aber in meinen Augen hat dieses "Es ist mir egal, ob Männlein oder Weiblein, ich nehme alles" nicht so ganz in die Zeit, den Ernst der Lage und die Stände der Betroffenen gepasst. Das fand ich in manchen Situationen eher unpassend und ein wenig störend, aber nicht gravierend schlimm. Meiner Meinung nach hat das ein bisschen ein falsches Bild auf die betroffene Person geworfen.

Alles in allem war dieses Buch dennoch für mich eine spannende Leseerfahrung mit einer neuartigen Thematik und interessantem Setting. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung und hoffe, dass dort noch einige Dinge geklärt werden können.