Rezension

Sehr gut

Angerichtet
von Marcus Sammet

Ein Thriller, spannend, eklig und gespickt mit "frischen Zutaten"

Kurz zur Geschichte:
Der Restaurantbesitzer Michael Guthmann aus München, beobachtet eine junge Frau die im Perlacher Forst joggen geht. Er braucht "Frischfleisch", denn bald will er für eine Gruppe von "Menschenfleischessern" auf Mallorca kochen und dafür benötigt er noch "frische Ware". Er setzt die Joggerin schachmatt und entführt sie in seinen Keller, der unterirdisch gut versteckt ist und sich passend dazu genau unter seinem Restaurant befindet. Doch die Betäubungsmittel schlagen nicht so lang wirkend an wie gedacht, denn eigentlich sollte die Joggerin den Flug nach Mallorca als Schwerbehinderte im Rollstuhl hinter sich bringen, um dort dann frisch "geschlachtet" zu werden. Das läuft schief und nun muss sich der Koch direkt auf der Insel umschauen, damit die Gäste des elitären Clubs nicht vor leeren Tellern sitzen werden. Wird es ihm gelingen neue Opfer zu finden, oder kommt ihm irgendwann noch wer anderes auf die Spur?

Meine Meinung:
Um es gleich vorweg zu schreiben, das Buch ist nichts für Menschen mit einem schwachen Magen und zart besaitet sollte man auch nicht unbedingt sein.
Der Titel und das Cover, mit dem blutigen Besteckt, sind passend zum Inhalt. Was ich aber persönlich, vom Klappentext nicht behaupten kann. Wenn man sich den durch liest, klingt es nach einem "normalen" Thriller, aber nicht nach Kannibalismus. Keine Ahnung, ob das Absicht ist, das es nicht erwähnt wird, aber manch einer wird sich bestimmt erschrecken, wenn es dann los geht und zwar direkt am Anfang des Buches. Kein großes vorheriges Rumgeplänkel, Marcus Sammet, geht gleich in die Vollen. Ich bin keine Weichei-Leserin, mich kann so schnell nichts mehr schocken und so mich hat die Story sofort gepackt, der flüssig zu lesende Schreibstil hat sein übriges dazu getan. 
Im Grunde laufen zu Anfang mehrere Erzählungen von verschiedenen Hauptpersonen nebeneinander her und man denkt sich, wie werden diese am Ende wohl zusammen kommen, aber auch das klärt sich so nach und nach logisch auf.
Sehr beklemmend und hervorragend beschrieben finde ich die Abschnitte in denen sich die weiblichen Opfer bewusst werden, was mit ihnen passieren wird, wenn sie denn mal kurz aus den Betäubungsphasen aufwachen.
Ein Thriller der härteren Sorte, der mir als Leserin viel Spielraum für das wohlbekannte Kopfkino gelassen hat.