Rezension

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Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Maria und der Patriot - Hans-Werner Honert

Maria und der Patriot
von Hans-Werner Honert

Bewertet mit 2 Sternen

Habe mehr erwartet...

Der Klappentext verspricht viel: Hans-Werner Honert, der sich als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von div. Tatort- und Polizeiruf 110-Sendungen einen Namen gemacht hat, beschäftigt sich in seinem Erstlingswerk mit dem Rohwedder-Mord. Karsten Rohwedder wurde 1991 als Chef der Treuhandanstalt ermordert. Man vermutet die RAF hinter diesem Attentat, hat aber bis heute die Täter nicht gefasst.

Zum Inhalt: Maria reist als Kind Anfang der 90er mit ihrer Mutter aus Ostdeutschland aus in die USA. Ihr Vater war als Bodyguard Rohwedders tätig und ist seit dem Mord untergetaucht. Als junge Frau bekommt sie einen interessanten Auftrag: Sie soll einen Dokumentarfilm über diesen Mord drehen. Der Auftrag entwickelt sich, als Maria beginnt Fragen zu stellen, zu einem Kampf um Leben und Tod. Honert entwickelt zwei Hauptblickwinkel, einmal der von Maria und einmal der von Jack, Marias Freund, der kurz vor Beginn des Auftrags bei einem Autounfall ums Leben kam.

Der Roman nimmt langsam Fahrt auf, erst nach ca. 200 Seiten kommt etwas mehr Spannung auf, echte Thrillerelemente fehlen. Die Hintergründe des Rohwedderer Mordes werden m.E. nícht ausreichend bearbeitet. Für mich ist der Roman weder Fisch noch Fleisch, d.h. weder ein spannender Politthriller, noch eine mitreißende Liebesgeschichte. Das Potential wäre da.

Ich werde mir zukünftig gerne wieder einen Tatort aus Honerts Feder anschauen, von weiteren Büchern werde ich vermutlich Abstand nehmen. Für Leser, die wie ich einen Politikthriller erwarten, Zeitverschwendung.