Rezension

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Das erste Mal - wird's heut passieren? - Annette Weber

Das erste Mal - wird's heut passieren?
von Annette Weber

Erster Satz:

„Mal gucken, was mir meine Omi heute wieder zum Frühstück mitgegeben hat.“

 

Inhalt:

 

Stella ist 15 Jahre alt und noch Jungfrau- und das muss sich schleunigst ändern. Schließlich hatten alle ihre Freundinnen und Klassenkameraden schon mal Sex. Für die Schülerzeitung führt die mutige Stella Interviews zum ersten Mal  durch und fragt so auch den neuen Schüler Marcel ganz direkt nach seinem ersten Mal. Dieser tut ganz erfahren und meint, dass er sich nicht mehr dran erinnern könnte, so oft hätte er schon Sex gehabt. In Wirklichkeit aber hat Marcel noch nie mit einem Mädchen geschlafen, zu sehr eingeschüchtert von der „Aufklärung“ seiner älteren Brüder. Bei ihrem ersten Treffen zwischen den beiden schlagfertigen Charakteren fliegen die Fetzen- doch nach und nach kommen sie sich immer näher- beide mit ihren eigenen Ängsten vor dem ersten Mal.

 

Meine Meinung:

Handlung:

Erst war ich etwas enttäuscht, als das Buch mit seinen 100 Seiten und der großen Schrift bei mir ankam. Wie kann man eine Liebesgeschichte und das erste Mal, ein sehr brisantes Thema, in so wenigen Seiten ausführlich und klärend behandeln? Jedoch ist es Annette Weber gelungen, eine schöne, interessante und authentische Liebesgeschichte zu zaubern. Die Fragen der beiden Hauptprotagonisten wurden alle beantwortet, die Handlung läuft schnell voran und die Beziehung von Stella und Marcel wird gut dargestellt. Zwar hätte durchaus noch etwas mehr dazu geschrieben werden können, war aber nicht zwingend notwendig.  Der eine Handlungsstrang wird abwechseln von Stella und Marcel erzählt, sodass man einen guten Einblick in beide Gedankengänge und Ängste bekommt, man trotzdem aber nie den roten Faden verliert. Das Ende ist halt sehr vorhersehbar, auch wenn sich Stella und Marcel anfangs ziemlich gezofft haben (eine sehr lustige Szene beim Handball J ). Trotzdem gibt es von mir aufgrund der Gabe, so eine Geschichte in 100 Seiten zu verpacken, 5 von 5 Punkten.

 

Charaktere:

Die Hauptprotagonisten fand ich beide sehr überzeugend und sympathisch.  Stella ist sehr mutig, direkt und eine grandiose Handballspielerin mit dem Talent, immer ihr Ziel zu treffen;)Anfangs wird sie von vielen „Mannsweib“ genannt, da sie in Boots, Militärhosen und weiten Shirts rumlauft, die ihre gute Figur verbergen. Um ihre Jungfräulichkeit zu verlieren und endlich einen Freund zu haben, lässt sie sich aber auf einen komplett neuen Stil ein. Auch in anderen Szenen zeigt sie diese Entschlossenheit und beschert dem Leser damit viele Lachanfälle, z.B. mit der Situation im Redaktionsbüro der Schülerzeitung.

Marcel gibt sich schlagfertig, erfahren und machomäßig, in Wirklichkeit ist er aber ein eher zurückhaltender und netter Junge, der von seinen älteren Brüdern zum Thema Sex ziemlich eingeschüchtert wurde. Die Beziehung der Beiden zueinander gefällt mir sehr gut, sie überstürzen nicht und lassen sich komplett aufeinander ein. Auch hier gibt es von mir 5 von 5 Punkten.

Schreibstil:

Am Schreibstil gibt es nichts zu bemängeln, er passt zum Buch und war angenehm zu lesen. Ebenfalls 5 von 5 Punkten.

Cover:

Hier hätte ich mir vielleicht etwas anderes einfallen lassen. Es ist zwar auch nicht schlecht, aber sehr schlicht und fällt leider kaum ins Auge. Für ein so gutes und auch humorvolles Buch hätte man sich vielleicht etwas mehr einfallen lassen können. Leider nur 2 von 5 Punkten.

 

Fazit:

Ein sehr schönes und lustiges Buch, das schnell durchgelesen ist, aber aufgrund des Covers einen Punkt einbüßen muss: 4 von 5 Punkten.