Rezension

Schaurig schön...

Die Melodie der Schatten - Maria W. Peter

Die Melodie der Schatten
von Maria W. Peter

Bewertet mit 5 Sternen

Wer die düstere Grundstimmung der britischen Schauerliteratur des 18.- und 19. Jahrhunderts mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Das Buch ist allerdings weniger als ein Kriminalroman zu verstehen, denn hierbei handelt es sich um einen historischen Roman mit sowohl mystischen, wie auch historischen Elementen. Schaurig schön, so könnte man das Buch durchaus mit nur zwei Worten beschreiben. Jedoch, es war nicht nur schaurig schön, es war auch mit einer weiteren Zutat garniert, mit der ich zumindest zu Beginn nicht gerechnet hätte. Doch lasst Euch überraschen.
Wäre das Buch ein Krimi oder eine Horrorstory, könnte man die Autorin durchaus mit Edgar Allen Poe oder mit Mary Shelley vergleichen.
Gekonnt hält sie nahezu über die gesamte Länge der Geschichte eine düstere, Beklemmung verursachende Stimmung bei und schafft es so den Leser einzufangen und erst mit der letzten Seite loszulassen.
Die Figuren haben die notwendige Tiefe und wirken sehr glaubhaft. Die Dialoge zwischen Lady Hemington und dem Herrn zu Thristane, Sir Aidan gefielen mir besonders gut, denn die zu Beginn zumindest vorhandene Eiseskälte zwischen den beiden war nahezu körperlich zu spüren.
Die beiden Protagonisten sind unterschiedlicher wie man es kaum für möglich gehalten hätte, zumindest zu Beginn.
Der Schauplatz  wirkt wie aus einer Geschichte von Edgar Allen Poe entliehen, so düster und bedrohlich wirkt das Setting. Es kommt einem fast so vor, als sei es ein Ort an dem niemals die Sonne scheint, und doch so reizvoll, dass ich gerne einmal dort sein möchte.
Mit ihrem Vorgängerroman, „Die Festung am Rhein“ konnte Maria W. Peter in diesem Jahr den Goldenen Homer gewinnen. Und ich bin davon überzeugt dass sie auch mit diesem hier vorliegenden Roman wieder allerbeste Chancen hat, auch im kommenden Jahr den Sieg davonzutragen.
Für mich sind das hochverdiente 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung.