Rezension

Schatten der Schuld

Schatten der Schuld - Petra Johann

Schatten der Schuld
von Petra Johann

Bewertet mit 5 Sternen

Kommissar Frank Quirin ist geschockt, als er an den Fundort einer weiblichen Leiche gerufen wird. Die Frau wurde mit dem Beil erschlagen und die abgeschnittenen Haare dort verstreut. Nach drei Jahren bekommt ein alter ungeklärter Fall wieder Bedeutung, der auch Auswirkungen auf sein Team hatte. Er lässt Charly Rumor von dem jungen Kollegen Benny Kämpfer holen und will sich nicht äußern, bevor Charly da ist.

Benny ist sehr irritiert, als Frank der Frau, die die Leiche gefunden hat, gleich Fotos zeigt und fragt, ob jemand von den fünf Personen am Tatort gesehen wurde. Benny stellt Fragen, doch die Antworten erklären das Verhalten der Kollegen nicht. Aber „Mad Mick“ scheint eine besondere Rolle in diesem Fall zu spielen. Benny ist jung, sieht jünger aus als er ist und wird von den Kollegen nicht so richtig ernst genommen. Doch er ist nicht dumm und spürt, dass da mehr ist als man ihm sagt.

Das Team will nun schaffen, was es seinerzeit nicht gepackt hat, nämlich den alten Fall zu klären und damit auch den neuen. Alle sind davon überzeugt, dass der Täter wieder zugeschlagen hat.

Der Leser lernt die Geschichte Stück für Stück aus den verschiedenen Perspektiven kennen. Sehr lange ist man verwirrt, kann sich manches Verhalten nicht erklären. Die Verdächtigen sind sehr merkwürdig und bei den Ermittlungen keine Hilfe. Die Zusammenhänge zwischen den Morden wird auch nicht deutlich. Doch am Ende gibt es eine schlüssige Lösung. Vieles erklärt sich aus Liebe, Freundschaft und sich verantwortlich fühlen.

Die Personen sind sehr authentisch beschrieben und jeder hat seine besondere Geschichte. Charly ist eine Einzelgängerin, die nicht sehr beliebt ist. Benny ist der ehrgeizige Neuling, dem man nicht so zuhört. Frank ist der sympathische Vorgesetzte, der für seine Mitarbeiter da ist und Mick ist eben „Mad Mick“, immer für eine Überraschung gut. In dieses Team passte der ehemalige Kollege Simon nicht so. Dennoch hat ihn der Fall nicht losgelassen und er ist besessen davon, zu seiner Aufklärung beizutragen. Aber auch die Verdächtigen sind charakterlich sehr unterschiedlich.

Interessant fand ich, wie Polizisten alle Details wieder und wieder durchkauen in der Hoffnung, dass etwas auftaucht, was sie bisher übersehen haben.

Ein spannender und komplexer Krimi, der mich gut unterhalten hat.