Rezension

Roman und Krimi in einem

Ungeboren - Ralf Becker

Ungeboren
von Ralf Becker

Bewertet mit 5 Sternen

Norbert Jaeger war früher ein erfolgreicher Journalist, aber nach einem persönlichen Schicksalsschlag hat er sich verändert. Er beginnt zu trinken und kann schon lange nicht mehr an seine alten Erfolge anknüpfen. Mehr aus Mitleid bekommt er einen neuen Auftrag, er soll über eine Firma schreiben, die ihren Sitz in einem kleinen Eifeldorf hat. Während seines Aufenthaltes in dem kleinen Ort  wird dort eine Frau als vermisst gemeldet, aber Jaeger ist zunächst nicht an der Sache interessiert. Als es dann aber noch eine Tote gibt und er den Waisenjungen Jeremias kennenlernt, ist seine Neugierde geweckt.   

Hier haben wir es mit einem Protagonisten zu tun, der mir zuerst überhaupt nicht sympathisch war, zu viel Alkohol, zu viel Desinteresse an seiner Umwelt. Die eigentliche Spannung des Kriminalfalles wurde am Anfang oft durch Beschreibungen um die Person Jaegers und seines Befindens unterbrochen. Hier hätte ich mir manchmal etwas weniger detaillierte Beschreibungen seines Alkoholkonsums und seiner Folgen gewünscht. Als Jaeger aber den Waisenjungen Jermias kennenlernt, bekommt dieser Handlungsstrang auch seine Wichtigkeit. Nicht nur der Kriminalfall hat mich fortan gefesselt, sondern auch die Nebenhandlungen bekamen ihren ganz besonderen Charme. Richtig spannend wird es zum Ende des Buches, als Jaeger und Jeremias in die Hände der Verbrecher fallen.

Der Autor hat hier eine Mischung aus Roman und Krimi geschaffen, der mich sehr gut unterhalten und gefesselt hat.