Rezension

Roman einer Familie

1990
von Rainer Doh

Bewertet mit 5 Sternen

Buchbeschreibung:

Heckenheim im Heckental: eine ruhige Kleinstadt in Baden-Württemberg. Die gutbürgerliche Familie Käfer lebt in offenbar geordneten Verhältnissen: Gottfried Käfer leitet ein anerkanntes Busreiseunternehmen, Tochter Veronika war jahrgangsbeste Auszubildende in der Bausparkasse und immer brav und anständig. Spät, aber nicht zu spät, lernt Veronika ihren Mann Paul kennen, der sich durch die Heirat mit Veronika eine gesicherte Existenz aufzubauen erhofft. Zwar macht sich Paul in dem Reisebüro seines Schwiegervaters überraschend gut, mit dem ersehnten Nachwuchs hingegen klappt es jedoch nicht einmal in der Stuttgarter In- Vitro-Fertilisations-Praxis. Als sich 1989/1990 die Ereignisse überschlagen, bewegt das nicht nur die Republik. Auch für Familie Käfer eröffnen sich unerwartet neue Perspektiven. Gottfried Käfer sieht in der neuen Reisefreiheit eine Chance für sein Reisebüro und will mit Filialen in den neuen Bundesländern am ganz großen Rad drehen. Und Veronika? Sie erkennt plötzlich ihre Möglichkeit, den innigen Kinderwunsch doch noch auf natürlichem Wege zu verwirklichen – wenn auch nicht mehr ganz so anständig. Doch so wie geplant funktioniert das alles sowieso nicht.

Leseeindrücke:

Nachdem ich von Autor Rainer Doh bereits "Mordkap" lesen und rezensieren durfte, freute ich mich auf ein weiteres Werk aus des Autors Feder.

Dieser Roman dreht sich rund um die Familie Käfer, die im beschaulichen, aber Fiktiven Heckenheim im Heckental lebt. Diese gutbürgerliche Familie mit Familienoberhaupt Vater Käfer leitet ein Busreiseunternehmen. Nach der Wende wittert dieser das große Geld und bauernschlau wie er ist, manövriert sich die Familie von einem Desaster ins nächste. Jedes Familienmitglied wird hier genau durchleuchtet und jeder hat sein Päckchen zu tagen und auch seine eigene Leiche im Keller. Alle Charaktere sind beabsichtigt überzogen gezeichnet und beherbergen in sich allesamt kleinkriminelle Machenschaften wie Versicherungsbetrug, außereheliche Affären und immer wieder die Gier nach dem großen Coup.

Der Roman las sich schwarzhumorig amüsant. Dem Schreibstil konnte ich gut folgen, die dahinziehenden Jahre werden chronologisch vom Leser mitverfolgt, dank kalendarischer Kapitelüberschriften. Die Handlung selbst liest sich sehr fesselnd und unterhaltsam. De 254 Seiten flogen nur so da hin und ließen sich auch z.a. Dank der augenfreundlich großen Schrift gut lesen.

Das Cover ist passend zum Inhalt gewählt und macht sehr neugierig, neugierig auf die Familie und den Inhalt. Sehr gerne gibt es von mir 5 Sterne!

© esposa1969