Rezension

Prima Unterhaltung!

Herrgottschrofen - Marc Ritter

Herrgottschrofen
von Marc Ritter

Bewertet mit 4 Sternen

Der Sprecher Michael Schwarzmaier ist einfach super für diese Art von Krimis, auch wenn ich ihn leider immer sofort mit den Büchern von Andreas Föhr in Verbindung bringe. Bei diesem Hörbuch ist das doppelt komisch, weil Marc Ritter auch noch einen recht ähnlichen tollen Schreibstil hat - ich habe also öfters gedacht, dass der Herr Frey sich plötzlich als Opa vom Wallner entpuppt, weil er den mit der gleichen Betonung spricht. :)

Aber natürlich geht es hier um Marc Ritter und vor allem um seinen Protagonisten Karl-Heinz Hartinger.

Der Hartinger ist mal wieder sportlich unterwegs, als er plötzlich einem alten "Spezl" aus Schulzeiten begegnet: der Suldinger baggert am Herrgottschrofen (einem uralten Felsbrocken) Löcher aus. Als die beiden gerade so ihre Wiedersehensfreude zelebrieren, fällt dem "Gonzo" (Karl-Heinz) plötzlich auf, dass in einem Baggerloch Knochen liegen - und zwar anscheinend sehr menschliche.

Dieser Fund löst eine wahre Flut von Ereignissen aus, in die nicht nur viele hohe Herrschaften aus Garmisch verwickelt sind. Bis hinauf zum bayerischen Ministerpräsidenten haben alle möglichen Staatsbediensteten, aber auch reiche Unternehmer oder Adlige ihre Finger im Spiel.
Es geht aber bald nicht nur um die mysteriösen Knochen, die zunächst als Kriegsverbrechen abgetan werden sollen, sondern es geschieht ein weiterer Mord: eine Frau stürzt sich vom Herrgottschrofen.
Und immer mittendrin ist Gonzo Hartinger, der sich durch seine Schnüffelei mal wieder sehr unbeliebt macht beim Bürgermeister, bei der Polizei und bei vielen weiteren Personen...

Dies war mein erster Krimi von Marc Ritter, aber es wird sicher nicht der letzte sein. Von seinem Schreibstil, seinen toll ausgearbeiteten Charakteren und der Story an sich bin ich wirklich sehr begeistert.
Für den 5. Stern hätte ich mir noch etwas mehr Stellen zum Schmunzeln gewünscht. Aber sehr gute 4 Sterne ist dieses Buch auf jeden Fall wert.

Die Story ist super durchdacht, vielschichtig und nicht leicht durchschaubar.
Für Hochspannung sorgt das Buch zwar nicht, aber das ist bei Alpenkrimis / Regionalkrimis auch eher selten der Fall.
Die große Portion Lokalkolorit muss man hier wohl auch kaum extra erwähnen. Die bayerische Lebensart und der typische "Filz" wurde sehr gut dargestellt.

Prima Unterhaltung, toll gelesen, ich bin ein neuer Hartinger-Fan! :)