Pick-Up
Bewertet mit 5 Sternen
Die 6-jährige Poppy zieht mit ihrer Mutter Patricia zu einem älteren reichen Mann. Doch schon bald wird klar, dass sich der Mann, den Patricia "Pick-Up" nennt und der von Poppy "Papa" genannt werden will, viel mehr am Kind als an der Mutter interessiert ist.
Das Cover des Buches ist wieder liebevoll gestaltet und ist wunderschön. Auf den ersten Blick merkt man vielleicht gar nicht, wie passend es auch für das Buch ist.
Der Schreibstil der Autorin ist fantastisch. Die Orte und Protagonisten werden ausgezeichnet dargestellt. Da das Buch aus der Sicht von Poppy erzählt wird, passt auch dieser naive Schreibstil, der hier angewandt wird.
Die Geschichte ist nach einer wahren Begebenheit und unglaublich emotional, was der oben beschriebene Schreibstil noch verstärkt. Und dabei kommen viele verschiedene Emotionen beim Leser hoch - Wut, Trauer, aber auch ein Lächeln. Und das nicht nur weil Poppy sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt und immer stärker wird. Es sind auch einige humorvolle Stellen vorhanden, was das ganze auch auflockert.
Das Verhalten von Patricia konnte ich zu keiner Sekunde nachempfinden, da es eigentlich schon fast absurd ist. Aber das Leben schreibt halt manchmal eigenwillige Geschichten.
Die Kapitel vor dem Schluss gefielen mir aus eben diesem Grund auch nicht so gut, da für dies das gleiche gilt.
Das Buch würde ich auch nicht als Psychothriller bezeichnen, denn es ist viel mehr ein Psychodrama.
Und trotzdem konnte mich die Story begeistern - es gibt Mut und zeigt gleichzeitig, dass man nicht wegschauen darf. Und das in massiver Emotionalität.
Ein deutlicher Anachronismus ist auch in dem Buch zu finden - er ist aber passend und war der Wunsch der echten "Poppy".
Fazit: Emotionale Reise durch ein tragisches Kinderleben, das trotzdem auch Humor zeigt. 5 von 5 Sternen