Rezension

One in a million book

Bevor die Welt erwacht - Monica Wood

Bevor die Welt erwacht
von Monica Wood

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung: "Als die Welt erwachte" von Monica Wood wurde mir großzügigerweise vom Ullstein Buchverlag als Ebook zur Verfügung gestellt. Mit über 200 Büchern auf dem SuB, hätte ich ja eigentlich die Finger davon lassen sollen. Ich will ja so eigentlich zuerst meine bereits vorhandenen Bücher lesen. Abends mal aus Neugierde reingeschaut, nach dem herunterladen auf den Ereader. Aufgeschaut habe ich 50 Seiten später. Ich sollte ja eigentlich ein anderes Buch lesen, ach was solls. Monica Wood weiß unaufdringlich zu fesseln. Die Geschichte der Freundschaft zwischen Ona und dem Jungen, Ona's Versuchen einen Weltrekord für Quinn zu brechen, durchläuft mehrere Emotionen und Stadien. Trauer, historischer Roman, Liebe, Roadtrip, und Freundschaft, immer wieder Freundschaft. Durch wechselnde Perspektiven werden auch die Eltern eingebracht. Der Vater, Quinn, ein erfolgloser Jazzmusikant und seine Mutter, die untergeht in ihrer Trauer. Wie bei Jonas Jonassons "Hunderjährigem" kriegen wir, dank eines Schulprojekt Quinns, Rückblenden in die letzten 100 Jahre von Onas Leben. Allerdings bei weitem nicht so ausschweifend, und historisch kaum relevant. Onas Leben, so außergewöhnlich wie gewöhnlich zu der Zeit. Durch die Bindung der beiden Freunde vertraut Ona dem Jungen , und später seinem Vater, ein bisher unausgesprochenes Geheimnis an, einen Teil ihres Lebens, den sie tief in sich vergraben hatte und nun die Aufmerksamkeit aller auf sich zieht. Sie muss sich mit der Vergangenheit auseinander setzen, wenn sie Quinn's Wunsch eines Weltrekordtitels erfüllen will. “You know, one meets so many people, the years pass and pass, but there are certain times, certain people— . . . They take up room. So much room. I was married to Howard for twenty-eight years and yet he made only a piddling dent in my memory. A little nick. But certain others, they move in and make themselves at home and start flapping their arms in the story you make of your life." Selbst wenn die eine oder andere Figur mal nervt, mögen tut man sie alle, oder zumindest ich tat es. Selbst mit Lesepausen, bleiben einem die Charaktere haften. Menschlichkeit dargestellt auf höchstem Niveau. Jede Figur hat was tragisches und ja, man wird mehr als einmal Weinen bei dieser Lektüre. Monica Wood weiss, wo es wehtut. Dennoch würde ich es definitiv als "Feel Good"-Book bezeichnen. Nicht viele Autoren schaffen aus dem Tod etwas Positives. Das Loch, das der Junge hinterlässt lässt Ona und seine Eltern zusammenwachsen, selbst nach seinem Tod bringt er den Erwachsenen noch etwas bei. Ein tolles Buch, das weniger durch verzwickte Handlung und mehr durch ergreifende Emotionen zu überzeugen weiß Ich hoffe es findet die Aufmerksamkeit die dem Buch zusteht. Mein Akku war fast leer, als ich nach einer durchgelesenen Nacht die letzten Sätze las, und mir ein Klos im Hals steckte, der verschwand als ich lachend die letzten Tränen verdrückte. Ona weiß bis zu Letzt zu überraschen! “Convince is for thought; persuade is for action. You couldn’t convince me that taping my horrible old-lady voice was a good idea, but you persuaded me to do it anyway, didn’t you, you little dickens?”