Rezension

Nordseestrand

Marconi und der tote Krabbenfischer -

Marconi und der tote Krabbenfischer
von Daniele Palu

Bewertet mit 4 Sternen

Mit seinem Bruder hat sich Kriminalkommissar Massimo Marconi schon lange nicht mehr verstanden. Doch dann stirbt Nevio plötzlich. Um sein Versprechen einzuhalten lässt sich Massimo von der Münchner Kriminalpolizei an die örtliche Polizeiwache in St. Peter-Ording versetzen. Dort will er versuchen, seiner Nichte Klara und seinem Neffen Stefano die Eltern zu ersetzen. Bald nach seiner Ankunft wird ein Krabbenfischer tot auf seinem Boot aufgefunden. Für die Ermittlungen zuständig sind natürlich die Kollegen von der Kripo aus Flensburg. Massimo kann die Zeit also dafür nutzen, seine beiden neuen Kollegen Eva und Jörg besser kennenzulernen.

 

In seinem ersten Fall hat es Ex-Kriminalhauptkommissar und jetziger Leiter der Polizeiwache in St. Peter-Ording Massimo Marconi nicht leicht. Er hat sich nie um feste Beziehungen gerissen und Kinder gehörten nicht zu seinem Lebensplan. Doch nun ist sein Bruder tot und Massimo hält seine Versprechen. Er krempelt sein Leben komplett um. Die Kinder sind ihm doch dichter als sein tolles Leben in München. Allerdings wollen Klara und Stefano nicht viel von ihm wissen, wenn er sie sonst nie besucht hat, kann er jetzt eigentlich auch wegbleiben. Und dann muss Marconi noch ermitteln, ohne dass die Kripo es merkt. Der Tod des Krabbenfischers ist rätselhaft und Rätsel sind dazu da, gelöst zu werden.

 

Was macht man, um die trauernden Kinder zu überzeugen, dass man es Ernst meint mit Aufgabe als Ersatzvater? Ersatz für Eltern, die nicht zu ersetzen sind. Vielleicht geht Liebe durch den Magen. Gerade zu Beginn trauert Massimo Marconi seinem unabhängigen Leben in München nach und so wie er sich an sein neues Leben herantastet, muss man sich beim Lesen an Massimo herantasten. Bald ist das gelungen und man hat einen spannenden Kriminalroman mit tollem Küstenflair. Obwohl, das Wetter an der Nordseeküste wechselt meist zwischen mehr Regen und weniger Regen. Das ist auch etwas, woran sich Massimo Marconi gewöhnen muss. Und das mit dem Duzen ist wohl auch mehr eine norddeutsche Eigenheit. Doch die kleinen Schwierigkeiten, denen sich Marconi gegenübersieht, machen einen großen Teil des Charmes dieses Romans aus.

 

Da das Wetter an der Küste auch mal wechselhaft ist, wurde beim Cover ein sehr ansprechender teilweise sonniger Abschnitt eingefangen.