Rezension

Nicht ganz so gut wie Arkadien

Asche und Phönix - Kai Meyer

Asche und Phönix
von Kai Meyer

Zur Aufmachung

Ich persönlich finde nicht, dass das Cover zum Buch passt. Die Fotos innerhalb des Umschlags sind sehr gut gewählt, da es sie teils sogar im Buch erwähnt werden, und das finde ich wirklich toll. Der Titel passt auch perfekt, da er sich auf einen Satz von Lucien bezieht, in dem er sagt, Ash und Parker seien wie Asche und Phoenix.

Zum Buch

Ein neuer Kai Meyer Urban Fantasy Roman. Nach der Arkadien Reihe haben wir alle darauf gewartet und der Autor hat es auch erneut geschafft eine Welt zu schaffen, die den Leser in ihren Bann zieht. Die Idee an sich ist einfach genial! Parker als eine Art neuer Robert Pattinson, der nicht von seiner Rolle als Phoenix Hawthorne wegkommt, die Geschichte um diesen jungen, magiebegabten Mann mit der hübschen Elfe als Freundin allerdings verabscheut. Das gibt jede Menge Potential sich kritisch mit dem Thema Twilight und dem Hype um dessen Schauspieler zu beschäftigen ohne Twilight wirklich direkt anzugreifen. Und ein großer Teil  dieses Potentiales ist auch genutzt worden. Besonders, da Ash mit ins Spiel kommt, die genauso wenig Fan der Bücher und Filme ist wie Parker selbst. Es geht in diesem gesamten Zusammenhang auch viel um Ruhm, dessen Folgen und was es für einen Menschen bedeuten kann ruhmreich zu sein. Diesen ganzen Aspekt fand ich sehr interessant
Zunächst habe ich mich ein wenig gewundert, wo denn hier die Fantasyaspekte stecken, denn sie lassen ein wenig auf sich warten. Doch dann beginnt eine Hetzjagd bei der jede Menge Menschen ums Leben kommen. Dieser Teil war äußerst spannend geschrieben und konnte mich auch vollends packen! Leider muss ich sagen, dass, je näher ich dem Ende kam, desto mehr konnte ich sagen, was als nächstes geschehen würde. So war das große Finale, nämlich der Kniff, den Parker benutzt um sich vom großen Gegenspieler zu befreien doch recht vorhersehbar und damit nicht ganz so packend wie ich mir das erhofft hatte.
Die beiden Hauptcharaktere sind einem auf Anhieb sympathisch. Die junge Ash, die in ihrem Leben bisher kein einziges Mal Glück hatte, deshalb auf der Straße gelandet ist, und nun über die Runden kommt, indem sie andere Leute bestielt. Und natürlich Parker, der die Nase gestrichen voll hat für seinen Vater, den Medienmodul, die Marionette zu spielen. Auch haben die beiden sehr gut harmoniert und man könnte sich tatsächlich vorstellen, dass diese Beziehung auch von Dauer sein könnte, obwohl Parker berühmt ist.
Kai Meyers Schreibweise war natürlich auch wie immer ganz fantastisch! Allerdings gab es hier ein Problem: Wenn man sich den Plot so ansieht, dann dürfte man glauben, dieser Roman sei sehr amüsant geschrieben, Kai Meyer schreibt allerdings grundsätzlich eher ernst. Und das beides hat für meinen Geschmack nicht ganz so gut harmoniert wie ich mir das erhofft hatte. Das Potential wurde nicht vollends ausgeschöpft, aber gut war der Roman natürlich trotzdem!

Fazit

Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 4,5 Herzen
Emotionale Tiefe: 4,5 Herzen
Spannung: 3,5 Herzen
Humor: 3,5 Herzen
Originalität: 4 Herzen

Ein Roman mit sehr interessanter Thematik und sehr sympathischen Charakteren, von dem ich mir aber noch ein klein wenig mehr erwartet hätte. Die Arkadien Reihe hat mir da noch einen Hauch besser gefallen.

4 Herzen!