Rezension

Mit Russland verbindet uns Europäer mehr, als uns trennt

Russland und wir -

Russland und wir
von Hugo Portisch

Bewertet mit 5 Sternen

Hugo Portisch, Doyen des österreichischen Journalismus, kennt Russland seit vielen Jahrzehnten. In diesem, seinem neuen Buch stellt er u.a. die Frage, wie europäisch Russland ist und wie Russland zu dem geworden ist, wie es eben derzeit ist. Dazu erhält der interessierte Leser einen kurzen Abriss der russischen Geschichte.

Sehr interessant ist der Abschnitt über die Besiedlung Sibiriens, das man immer nur mit Strafkolonie und Eiseskälte in Verbindung bringt.

 

Auch der russisch-orthodoxen Kirche schenkt der Autor einen mitunter kritischen Blick, die nach jahrzehntelanger Unterdrückung durch die (Sowjet)Politik nun wieder salonfähig ist. Die kirchlichen Würdenträger lassen sich gerne mit Präsident Putin ablichten.

 

Ein interessantes Kapitel der russischen Geschichte ist die Krim und deren Annexion durch Russland, die eine nach wie vor andauernde veritable Krise ausgelöst hat. Doch wenn man die Geschichte dahinter betrachtet, scheint die Annexion nur logisch.

 

Quo vadis Russland?

 

Man muss weder Putin als Person noch seine Politik mögen, aber ohne ihn wird es in Zukunft nicht gehen. Hugo Portisch warnt Europa vor allzu engstirniger Ablehnung Russlands, sieht aber Präsident Putin kritisch.

Europa täte gut daran, mit Russland eine tragfähige Zusammenarbeit einzugehen und sich von Amerika abzukoppeln. Diese seltsame, weil nicht immer nachvollziehbare Angst vor den linken Ideen, hat schon einmal die rechten auftrumpfen lassen und die Welt in Chaos gestürzt.

Fazit:

Dieses Buch ist eine kurze Zusammenfassung der Geschichte Russlands und seiner Politik sowie deren Auswirkungen bis heute. Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne.