Rezension

menschliche und politische Abgründe

Die Spiele -

Die Spiele
von Stephan Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Die Spiele von Stephan Schmidtkommt mit einem recht bunten und ansprechenden Cover in die Bücherregale. Man könnte fast meinen, dass das die bunte Nachtszene etwas falsch liegt. Doch andererseits zeigt es genau eben jenes schillernde und bunte Nachtleben Shanghais mit all seinen verborgenen Geheimnisse. Vieles geschieht im dunkel der Nacht.

Der Schreibstil von Stephan Schmidt konnte mich recht schnell fesseln. Den Protagonisten hat er genau das notwendige geheimnisvolle aber auch diese besondere Härte angedacht und umgesetzt. Es fällt schwer auch nur einen von ihnen zu bevorzugen, aber dies will er ja auch gar nicht erreichen. Das Ziel, in die schmierige und abgründige Welt des IOC einzutauchen, eine Welt aus Lügen und Wahrheiten zu schaffen um gekonnt den schmalen Grad zwischen Realität und Fiktion zu verwischen.

 

Zu Beginn lernen wir den Journalisten Thomas Gärtner kennen und erfahren von Kennenlernen mit Charles Murandi. Dieses Kennenlernen ist aber auch eine Zeitreise in die Vergangenheit der Beiden. Zwei völlig unterschiedliche Mensch, die sich anfreunden und doch der eine den anderen umgebracht haben.
Während den Ermittlungen erfahren wir viel über die beiden unterschiedlichen Protagonisten aber auch eine Menge Hintergrund Wissen über den IOC und dessen politische Bedeutung.

Thomas Gärtner wird eher als ruppiger, unfreundlicher und teilweise vulgärer Zeitgenosse dargestellt. Diese Charakterzüge passen sehr gut zu ihm. Obwohl er dadurch nicht immer sympathisch rüber kommt ist dies doch auch irgendwie der Schlüssel zur Lösung.

Die weiteren Protagonisten wirken authentisch, das Setting und die politische Ebene sind sehr gut ausgearbeitet. Es ist ein kurzweiliger Ausflug in die Abgründe der Vergabe der Veranstaltungsorte der Olympischen Spiele, der Politik und den Menschen.

Ein absolut empfehlenswertes Buch für all diejenigen, die nicht nur einen trockenen Politikkrimi lesen wollen.