Rezension

Menschen zählen, Menschen sind echt

Ich soll nicht töten - Barry Lyga

Ich soll nicht töten
von Barry Lyga

Bewertet mit 5 Sternen

Was würdest Du tun, wenn Du der beste Schüler eines Serienkillers
wärst?
Was würdest Du tun, wenn dieser Serienkiller Dein Vater wäre?
Was würdest Du tun, wenn Du einen Schauplatz beobachtest, an
dem eine Leiche gefunden wird, und alles danach aussieht, daß
Dein Vater wieder zugeschlagen hat, Du aber genau weißt, dass er
seit Jahren in einem Hochsicherheitstrackt sitzt?
So geht es dem 17jährigen Jasper, der eines Tages aus einem
Gebüsch heraus die Arbeit der Polizei beobachtet. Dem Opfer
fehlen einige Finger, die der Täter als Trophäe mitnimmt, bis auf
einen. Den lässt er am Tatort zurück.
Da Jasper klar ist, dass alle Welt ihn für den Täter halten wird (denn der Apfel fällt ja nicht weit vom Stamm), setzt er alles daran, um der Polizei bei ihrer Ermittlung zu helfen.
Ist es „nur“ ein Nachahmer oder ist sein Vater aus dem Gefängnis geflohen? Kann er den Täter stoppen? Denn Jasper kann sich Dank seinem Vater mehr in die Materie einfügen, als ihm lieb ist.....

Meine Meinung:
Also Jasper ist ein tougher 17jähriger, der einen besten Freund hat, der ihn trotz seiner Vergangenheit und seines Vaters, nicht von der Seite weicht und mit ihm durch Dick und Dünn geht-. Ebenso wie seine Freundin Connie, die ihm trotz aller Widerstände nicht von der Seite weicht und zu ihm steht. Er kämpft gegen sein Wissen, welches er ungewollt durch seinen Vater erlangt hat. Und manchmal hat man das Gefühl, dass er sich selbst nicht mehr über den Weg traut. Die Zweifel, so zu enden, wie sein Vater, wiegen schwer.
Man spürt die Zerrissenheit, die Jasper begleitet. Er steht für das Gute und dennoch überkommt ihn immer wieder ein harter Kampf mit sich selbst, nicht auf die schlechte Seite gezogen zu werden.
Und dann ist da noch seine Gramma, die er tagtäglich pflegt, sie mit Essen versorgt. Er liebt sie über alles, und dennoch würde er sich ihrer am liebsten entledigen.
Ein ungeheueres Szenario, welches Barry Lyga hier gelungen ist. Man klebt an den Seiten, um zu erfahren, ob Jasper dem Bösen (in sich) widerstehen kann. Ist er seinem Vater doch ähnlicher als er selbst glaubt, bzw. sich schön redet? Immer wieder holt er sich auf die gute Seite zurück, denn Menschen zählen, Menschen sind echt. Über sie darf man nicht so einfach bestimmen.....
Und am Ende stellt sich die Frage: würdest Du töten, wenn es die Umstände von Dir „verlangen“?