Rezension

Meine Rezension

Im Glanz der Königin - Achim Kuhlmann

Im Glanz der Königin
von Achim Kuhlmann

~~Mein erster Blick gilt natürlich dem COVER:
Ein Cover in diversen Brauntönen wirkt auf mich leider nicht wirklich ansprechend. Auch die Zeichnung gefällt mir nicht wirklich. Ich hätte mir etwas mehr Glamour gewünscht.

Aber kommen wir zunächst zur HANDLUNG:
1756 erblickt die kleine Jeanne in Frankreich, das Licht der Welt. Ein Licht, das auch viele Schattenseite offenbart. Als Tochter des verarmten adliger Jacques und der Stadthure Marie wird sie es wohl nie leicht haben. Jacques war ein unerheblicher Sohn der adligen Familie der Valois, aus deren Geschlecht vor langer Zeit Könige hervorgegangen waren. Doch als uneheliches Kind, war er nicht erbberechtigt. Marie Jossel war stadtbekannt und fast allen Männern sehr zugänglich.
Acht Jahre später: Jeanne, ihre jüngere Halbschwester Marguerite und ihr Vater leben in einem Kloster für Arme. Tagsüber stöbern die beiden Mädchen im Müll oder betteln. Eines Tages stirbt ihr Vater und die Mädchen fassen den Plan, in die Heimat des Vaters zu gehen. Er hatte ihnen immer vom Wohlstand, dem Schloss und allen Annehmlichkeiten erzählt. Auf dem Weg fassen sie den Plan, um Almosen zu bitten. Da hält eine Kutscher neben ihnen. Eine Frau lehnt sich aus dem Fenster und hat Mitleid. Jeanne erzählt von Vaters Herkunft und zeigt sich somit mitleidserregend. Die Mädchen werden vom Marquise und seiner Frau mitgenommen. Ein Traum geht in Erfüllung. Pompöse Kleidung, immer warmes Essen, ein bequemes Bett. Dann stirbt Marguerite an den Blattern und Jeanne wird vorsorglich – um sich nicht selbst anzustecken – in eine Erziehungsanstalt gebracht. Dort soll sie auf das Leben vorbereitet werden.
Sie möchte jedoch ein Leben in Wohlstand, Reichtum und Luxus. Um dieses zu erreichen würde sie alles tun. Alles?
Doch mehr möchte ich nun wirklich nicht verraten.

MEINE BEWERTUNG:
Mit einem tiefen Seufzen lege ich nun dieses Buch zur Seite. Ein Buch, dass zwar einen historischen Hintergrund hat, jedoch noch immer aktuell ist. Ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, strebt nach Höherem. Dafür nimmt sie alles in Kauf. Diebstahl, Betrug, Krankheit.
Der Autor versteht, dem Leser die Geschichte bzw. die geschichtlichen Hintergründe um den Tod von Marie Antoinette näher zu bringen und verknüpft zwei Handlungsstränge miteinander. Auf der einen Seite lesen wir von Jeanne, die unbedingt einen gesellschaftlichen Rang erlangen möchte. Auf der anderen Seite ist da Marie Antoinette, die diesen Rang bereits hat, jedoch auch kein schönes Leben führt.
Ich kann nicht wirklich beurteilen, welche Ereignisse historisch belegbar sind und welche der künstlerischen Freiheit entspringen. Jedoch kann ich mir beide Geschichten sehr gut vorstellen, was auch auf den angenehmen Schreibstil zurück zu führen ist.
Die Protagonisten und Örtlichkeiten wurden so detailliert beschrieben, dass ich mich fast schon als Zuschauer gefühlt habe.
Jedoch habe ich auch eine Kleinigkeit zu bemängeln. Meines Erachtens sind die Sprünge der beiden Handlungsstränge in den Kapiteln sehr verwirrend. Ich musste öfter zweimal lesen, um zu wissen, ob nun noch von Jeanne oder Marie die Rede ist. Hier hätte ich mir eine deutlichere Kennzeichnung (als nur eine Leerzeile) gewünscht.