Rezension

Madame Picasso

Madame Picasso - Anne Girard

Madame Picasso
von Anne Girard

Bewertet mit 3 Sternen

Vielleicht habe ich mir von einer Geschichte rund um den Künstler Pablo Picasso und dem, was der Klappentext verspricht, ein bisschen zu viel erwartet, denn irgendwie bin ich überrascht, wie seicht und teilweise auch ein bisschen langatmig und langweilig mir dieser Roman wurde. Trotzdem ist er auch nicht wirklich schlecht, denn es ist vor allem auch interessant diese Zeit kennen zu lernen. Das Moulin Rouge, welches zunächst eine sehr große Rolle in Evas Leben spielt, die schrillen Menschen, die man durch diesen Ort kennenlernt und vor allem auch, wie es hinter den Kulissen dieser Show zugegangen sein kann, ist schon sehr interessant. Zudem machte es mir sehr viel Spaß diese Passagen zu lesen.

Pablo Picasso selbst ist für mich eher ein seltsamer Charakter, kann er sich, so mein Gefühl, einfach zu nichts wikrlich durchringen, keine klaren Entscheidungen treffen, da ihm sein künstlerischer, sehr spezieller Geist, in diesen Dingen einfach sehr im Weg steht. Man merkt in diesem Charakter, bzw. wie er von der Autorin dargestellt wurde, dass er etwas sehr besonderes hat, trotzdem fand ich es teils eher anstrengend, dass er immer wieder so extrem in seine Malerei und vor allen Dingen dies auch irgendwo außerhalb von Paris aufgegangen ist, und sich dabei auch noch zwingend mit anderen Künstlern messen musste, weil seine Kreativität sonst nicht ausreichend stimuliert würde.

Ein bisschen ging mir dabei die Geschichte zwischen ihm und Eva unter und auch manche ihrer Schwierigkeiten konnte ich nicht so wirklich nachvollziehen, kam doch eigentlich alles aus Picassos Extravaganz heraus und aus nichts anderem. Eva ist mir dabei fast schon ein wenig zu nett, läuft ihm ein wenig zu arg hinterher, auch wenn er und diese von Künstlern geprägten Kreise zu dieser Zeit, wenn man in Paris oder anderen eher durch Künstler geprägten Städte lebte, sicher einer der interessantesten Orte ist.
Sehr schön beschrieben sind jedoch die Szenen zwischen Eva und Picasso, in denen man die Gefühle der beiden auch wirklich wahrnehmen kann und beim Lesen diese Verbundenheit spürt und nicht vor allem seine spezielle Art so sehr in den Vordergrund rückt.

Alles in allem eher ein leichtes Buch für zwischendurch, das unterhält, aber auch nicht viel mehr.