Rezension

Lustig, unterhaltsam und mit einem Körnchen Wahrheit über Hundebesitzer

Hundeherz - Christiane Sadlo

Hundeherz
von Christiane Sadlo

Bewertet mit 4 Sternen

Zitat: "Ich habe große Achtung vor der Menschenkenntnis meines Hundes,
er ist schneller und gründlicher als ich."
(Fürst Bismarck)

Irgendwie trifft das hier auch für Leo zu, den kleinen Terrier von Dora. Denn dieser weiß ganz genau, was Dora in ihrem Leben zum Glücklich sein braucht und wer in Doras Umfeld  seinem Frauchen gut tut und wer nicht. So lässt er sich eine ganze Menge einfallen, um Dora zu ihrem Glück zu verhelfen und gerät dabei nicht nur einmal in Gefahr. ……aber der Reihe nach.

Dora wurde  gerade von ihrem Freund Jochen verlassen, der es endgültig satt hat, dass sich Doras Mutter Helena so in das Leben ihrer Tochter einmischt.  Weil der  Mutter  angeblich mal wieder ihre Bandscheibe schmerzt, lässt Dora den geplanten Urlaub nach Florenz mit Jochen sausen, um sich um ihre Mutter zu kümmern. Diese hat  den Blumenhändler Jochen noch nie als standesgemäß für ihre Tochter empfunden, aber den für sie richtigen und vorzeigbaren Mann schon parat….. ihren jungen Hausarzt Dr. Marc Bergmann. Also wird manipuliert und intrigiert, um ans gewünschte Ziel zu kommen. Nur hat Helena die Rechnung ohne den gewitzten Leo gemacht, der alles daran setzt, dass Jochen und Dora wieder ein Paar werden. Nur sieht es trotz aller Bemühungen gar nicht danach aus…..
Das Buch „Hundeherz“ von Christiane Sadlo ist ein herrlich unterhaltsamer Roman, den man zwar nicht ernst nehmen sollte, aber ein Fünkchen Wahrheit ist auch hier dabei. Die Hundeliebhaber wissen schon, was ich meine.

Aus den Perspektiven von Dora, Helena und dem kleinen Terrier Leo abwechselnd erzählt, kommt man als Leser hier oft zum Schmunzeln, vor allem bei Leo´s  Passagen. Die Entwicklung der Handlung ist  schon vorhersehbar, aber das macht hier wirklich nichts, weil ein paar unverhoffte Wendungen dennoch dabei sind und ich ein unverhofftes Ende auch nicht erwartet hatte bei diesem Buch. Dazu lässt  sich das Buch sehr leicht und flüssig lesen.

Am sympathischsten finde ich in dem Buch Jochen und den Hund Leo. Marc ist zwar ein echt lieber Kerl, aber taugt als Mann nur bedingt, denn welche emanzipierte möchte einen Mann an ihrer Seite haben, der zu allem Ja und Amen sagt? Dora hätte ich am liebsten des Öfteren mit dem Kopf gegen die Wand…….damit sie endlich aufwacht. Wie naiv kann eine erwachsene Frau eigentlich sein? Am Anfang ging mir das mächtig auf die Nerven, wie sie sich hat herum kommandieren lassen von ihrer egomanischen Mutter. Dabei ist sie erstens intelligent und zweitens hat sie eigentlich eine genaue Vorstellung von ihrem Leben und dem, was sie tun möchte. Sie muss es nur mal umsetzen. Zum Glück beginnt auch hier eine Wandlung und Dora entwickelt endlich mal Selbständigkeit und lässt sich auch von ihrer Mutter nicht mehr alles gefallen, was sie mir dann doch liebenswert macht als Protagonistin. Helena kann einen nur leid tun. Klammert sich an ihr Kind, weil sie Angst vor dem Allein sein hat und merkt nicht, dass sie damit genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich wollte. Als Figur finde ich sie aber gut ausgearbeitet, denn in der Realität wird es bei manchen Mutter/Kind  Beziehungen nicht viel anders aussehen – egal, ob Tochter oder Sohn.

Fazit:
Wer sich gut unterhalten möchte ohne Tiefsinn und übermäßige  Spannung, dazu etwas fern von der Realität, sollte bei diesem Buch zugreifen. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und es war eine leichte Lektüre zwischendurch. Für Hundeliebhaber sehr zu empfehlen.

Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sterne.