Rezension

Lesespaß mit Tiefgang für die ganze Familie. Aufklärung über Inklusion und Behinderung.

Asa und Gasa 1 - Raphael Müller

Asa und Gasa 1
von Raphael Müller

Der Autor Raphael Müller ist Autist. Er kann nicht sprechen und ist auf den Rollstuhl angewiesen. Mit 8 Jahren fängt er in der Schule an über Asa und Gasa zu schreiben. Er nimmt mit seiner Kurzgeschichte an Wettbewerben teil. Gewinnen kann er damit nicht, aber die Geschichte nimmt seinen Lauf und seine Schulgeschichte wird zum Buch.

Inhalt:
Tim lernt beim Versteckpielen die Zwergenzwillinge Asa und Gasa kennen. Er schließt Freundschaft mit den Keksfabrikanten, die Kekse mit Sinnsprüchen verkaufen.

In der Schule begegnet Tim Daniel, einem Autisten, der an den Rollstuhl gefesselt ist. Nur er kann den Zwergen im Land der Zahlen helfen, denn die Sprüche mit Buchstaben verkaufen sie sich dort nicht.

Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Tim und Daniel, die sich gegenseitig befruchtet.

Gemeinsam erleben die 4 spannende Abenteuer in ungewöhnlichen Ländern.

Meine Eindrücke:

Ich interessiere mich für Autismus und daher auch sehr, wie ein achtjähriger Autist, der nicht in der Lage ist zu Sprechen, ein Buch schreibt. Ich muss sagen, er macht das phantastisch.

Raphael Müller hat einen enormen Wortschatz für das Alter. Neben seiner humorvollen Phantasiegeschichte über Zwerge, Buchstaben- und Zahlenfiguren in wundervollen Phantasieländern, geht er sehr tiefgründigen und ernsten Gedanken zu seiner Krankheit und dem Thema Inklusion nach.

Das Thema Inklusion wird dabei nicht explizit alleingestellt, sondern fließt allgemein in die Handlung des Buches mit ein. So wechselt sich die Zwergengeschichte  (dem Alter entsprechend nicht so fein ausgearbeitet) mit ernsten Gedanken ab, die Raphaels Stärke herausheben.

So manches mal musste ich innehalten, weil die Gedanken, die der Autor den Protagonisten in den Mund legt schon schon stark und geistreich sind.

Auch der Glaube an Gott findet in der Geschichte seinen Platz, kommt aber sehr unaufdringlich daher und zeigt, wie stark Raphael in seinem Glauben verankert ist.

Das Thema Inklusion wird dabei nicht explizit alleingestellt, sondern fließt allgemein in die Handlung des Buches mit ein. So wechselt sich die Zwergengeschichte mit ernsten Gedanken ab.

So manches mal musste ich innehalten, weil die Gedanken, die der Autor den Protagonisten in den Mund legt schon schon stark sind.

Das Buch können jüngere Kinder lesen, aber es empfiehlt sich es mit einem Erwachsenen gemeinsam zu lesen und die ernsten Hintergründe mit dem Kind zu erarbeiten. Im Allgemeinen sind die einzelnen Kapitel recht kurz und eignen sich gut zum Vorlesen.

Man erhält einen tollen Einstieg in das Thema Behinderung, Akzeptanz sowie Gleichstellung Behinderter und Nichtbehinderter. Es kann vielleicht das ein oder andere Vorurteil aus dem Weg räumen oder die Hemmschwelle Behinderten auf Augenhöhe zu begegnen, ein klein wenig mindern, denn Raphael zeigt auf, dass auch Behinderte ganz eigene Talente haben.

Sehr interessant ist auch das Vorwort der Mutter, die ein wenig über die Situation mit Raphael erzählt und wie es zu diesem Buchprojekt kam. Im Anschluss gibt es auch noch ein kurzes Vorwort von Raphael. Für mich passt das alles sehr gut zusammen.

Nicht zu Vernachlässigen sind die phantasievollen, witzigen Illustrationen von Susanne Bauermann, die in lockerer Folge Teile der Handlung in Szene setzen.

Fazit:

Dieses Buch ist phantasievoll, lehrreich, witzig und regt dazu an ein wenig die Scheu vor Behinderten zu verlieren und jungen Menschen

Band 2 ist schon veröffentlicht und sehr zu empfehlen, und im Februar wird Band 3 von Asa und Gasa veröffentlicht.

Raphael arbeitet zur Zeit auch an Band 4.