Rezension

Leider wurde ich mit dem Buch nicht warm

Bleib bei mir, Sam -

Bleib bei mir, Sam
von Dustin Thao

Bewertet mit 1.5 Sternen

Triggerwarnung: Tod eines geliebten Menschen, Trauer.

 

Julie ist am Boden zerstört. Ihre ganze Zukunft war durchgeplant, nach dem Abschluss würden sie und ihr Freund Sam die Stadt gemeinsam verlassen und studieren. Doch jetzt ist nichts davon mehr möglich, denn Sam ist tot. Er starb bei einem Autounfall und Julie ertrinkt in ihrer Trauer.

Doch dann geschieht etwas Merkwürdiges. Als sie Sams Handynummer wählt, nimmt er ab.

 

 

Ich fand die Idee echt toll. Das Buch klang wirklich interessant, der Farbschnitt ist mega schön und ich hatte mich auf eine mit Fantasy angehauchte Liebesgeschichte gefreut. Aber leider war das Buch nicht meins.

 

Das Buch fängt schon merkwürdig an, mit einer Art "Kurzfilmzusammenfassung" wie Sam und Julie einander kennen und lieben gelernt haben. Das empfand ich als sehr irritierend. Das war alles so abgehackt und teilweise zusammenhanglos mit harten, plötzlichen Übergängen und dann landet man bei Julie mitten in ihrer Trauer. 

 

Ja, manchmal kamen mir die Tränen als Julie trauerte. Sie tat mir sehr leid, aber das Fantasy-Element, ihre Gespräche am Handy mit Sam und dass sie plötzlich keine Textnachrichten mehr bekam, das alles konnte ich nicht glauben. Das war für mich nicht wirklich in der Geschichte verwurzelt, sondern schwebte im luftleeren Raum. Es gab keine richtige Erklärung, einfach nichts.

 

Vieles in der Geschichte war mir zu zusammenhanglos. Ich konnte die Liebesgeschichte nicht fühlen, kein bisschen. Mir tat Julie zwar leid, weil sie ihre große Liebe verloren hat und auch Sam, weil sein Leben so jung endete, aber das war eher allgemeines Mitgefühl und hatte nichts mit den Protagonisten zu tun, die mir persönlich einfach zu blass blieben. Mir ging einiges zu schnell und zu abrupt, gerade dann, wenn es darum ging, die beiden näher kennenzulernen. Ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen.

 

Man springt ständig in Zeit und Raum und irgendwann war ich einfach nur noch komplett verwirrt. Mal sind sie frisch zusammen, dann wieder schon eine ganze Weile zusammen, dann wieder gerade am daten. Das half auch nicht dabei, ihnen emotional näher zu kommen.

 

Julie wirkt in ihrer Trauer sehr losgelöst von allem. Es geht nur um sie selbst, sie ignoriert die Außenwelt und andere komplett. Dabei konnte ich vieles nicht nachvollziehen und empfand sie als ziemlich egoistisch. Ja, sie tat mir leid, aber sie war mir nicht unbedingt sympathisch. Auch in ihrer Beziehung zu Sam schien sich immer alles nur um sie zu drehen.

 

 

Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Mir war es oft zu Teenie und zu konfus. Die Handlung springt ständig durch Zeit und Raum und hat mich irgendwann nur noch verwirrt. Mir taten beide Protagonisten leid, aber ihre Liebe konnte ich nicht nachfühlen. Beide wirkten auf mich blass und das Fantasy-Element war mir zu wenig in der Geschichte verwurzelt. Für mich wurde zu sehr auf Klischees gesetzt und der rote Faden ging mir leider auch immer wieder mal verloren.

 

Das Buch war leider nicht meins. Ich hätte mir einfach mehr gewünscht, mehr Emotionen, mehr Stringenz in der Erzählweise. Auch das Ende kam mir zu abrupt. Ich hätte mir da mehr Ausblick auf die Zukunft gewünscht. 

 

Von mir bekommt das Buch leider nur 1,5 Sterne.