Rezension

Leider nicht was ich mir vorgestellt habe...

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn -

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
von Cecelia Ahern

INHALT

Allegra ist eine kleinliche Person, die mit ihrer Art auch gerne einmal aneckt, zum Beispiel bei Tristan. Jener wirft ihr daraufhin an den Kopf, dass sie eine Mischung aus den fünf Menschen, die ihr am nächsten stehen sei, was sie zum Denken anregt und auf eine Reise der Selbstfindung schickt...

CHARAKTERE

Hier eignet es sich wohl besser zu sagen CHARAKTER, denn Allegra steht unangefochten im Vordergrund der Geschichte und ist auch die einzige Person von der man überhaupt sagen kann, sie kennengelernt zu haben. All ihre Mitmenschen scheinen durch die 400 Seiten hinweg blass zu bleiben und so ist es schwierig sich wirklich in die Geschichte einzufühlen, da sich alles ein wenig unreal anfühlt. Nun allerdings zu Allegra, denn auch diese scheint den größten Teil des Buches doch sehr distanziert zu sein und so ist es schwierig als Leser eine wirkliche Beziehung zu ihr aufzubauen. Ihre Art allgemein ist sehr besonders und eigenartig, sodass es umso wichtiger wäre in ihren Gedanken eine gewisse "Menschlichkeit" zu entdecken, doch das einzige was mir so richtig aufgefallen ist, sind ihre Eigenarten, die nie so direkt adressiert wurden. Allegra ist eine sehr geordnete Person, ihr Tagesablauf ist durchgetaktet und sie klammert sich an ihrem Job fest, als wäre es ein Rettungsanker, wenn nun allerdings etwas sie aus der Ruhe bringt, geht sie damit meist katastrophal und recht unbeholfen um. An sich klingt das nun nicht einmal sonderlich unsympathisch, wenn man aber ihre gewöhnunhsbedürftigen Angewohnheiten mal außen vor lässt und sich alleine auf ihr Herz konzentriert, muss ich sagen, findet man leider auch nicht allzu viel. Sie hat Probleme Beziehungen jeglicher Art einzugehen und nimmt das Einzelgänger- Dasein als ernsten Lifestyle, dabei merkt man, dass sie nichts so wirklich begeistern kann und das ist für mich persönlich immer etwas schwierig, da ich mich eigentlich leicht für Sachen begeistere. Ich erwarte das natürlich nicht von den Charakteren, doch mir gefällt es, wenn ich auch in Büchern diese Gefühle bemerke. Das war hier leider bis auf die paar Male, in denen sie verletzt und traurig war nicht der Fall. Diese Traurigkeit war zwar eine schöne Abwechslung, da es überhaupt eine Gefühlsregung war, aber mir reicht das einfach nicht für einen Charakter, der 80% des Buches ausmacht....

HANDLUNG

Die Handlung war ebenfalls ziemlich inhaltslos. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich mit völlig falschen Vorstellungen an dieses Buch bin. Ich kenne Cecelia Ahern eigentlich als eine Autorin, die spritzige Liebesgeschichten erzählt, die einen einfach mitnehmen und auch einmal vergessen lassen. Dieses Buch sprengt da eher die Kategorie und könnte man wohl schon als "schwere Kost" bezeichnen. Für mich ist diese Art von Geschichte einfach nicht wirklich was und mich konnte die "Handlung", die eigentlich ziemlich inhaltslos war einfach nicht überzeugen.
Zuerst hatte ich noch die Hoffnung, dass sich das Buch mit der Zeit bessert und wir wenigstens mit ansehen dürfen, wie Allegra ihren Platz im Leben findet, doch letztendlich waren es eher Aneinanderreihungen vieler Tage, die nicht wirklich im Kopf bleiben.
Für mich sehr schade, da ich die Grundidee mit den fünf Menschen für vielversprechend und interessant hielt. Hier wurde meiner Meinung nach das Potential ein wenig in die falsche Richtung genutzt....

SCHREIBSTIL

Auch der Schreibstil unterscheidet sich stark von ihren lockeren Büchern. Hier stößt man auf einen recht poetischen, der eher zum Nachdenken anregt und teilweise vielleicht sogar etwas schwer zum Lesen ist. Für die tiefgehenden Menschen, die sich gerne in Gedanken vergrübeln ist es ein Versuch wert, für mich war es allerdings eher nichts.

Fazit: Leider konnte mir persönlich das Buch nicht so zusagen, doch ich bin mir sicher, wenn es seine richtige Zielgruppe findet, wird es auf Anerkennung stoßen.