Rezension

Anders als erwartet

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn -

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 3 Sternen

Allegra ist kürzlich nach Dublin gezogen, um ihre Mutter zu finden. Dort arbeitet sie mit Leib und Seele als Hilfspolizistin. Ihr sind Ordnung, Regeln und Routinen sehr wichtig. Die kleinste Abweichung wirft sie aus der Bahn. Momentan hat sie sich an einem gelben Ferrari und dessen Besitzer festgebissen, der schon seit einigen Wochen immer wieder auf einen Fahrschein verzichtet. Während einer Auseinandersetzung konfrontiert er sie mit der Fünf-Menschen-Weisheit, die besagt, dass wir alle eine Mischung aus den fünf Menschen sind, mit denen wir die meiste Zeit verbringen. Das gibt Allegra einiges zu denken, denn wer sind eigentlich diese Menschen für sie? Und: Kann sie endlich sein wer und wie sie sein möchte, wenn sie sich mit anderen Menschen umgibt?

Generell beobachtet Allegra viel, macht sich ihre Gedanken, wertet angeblich nicht, sondern „fragt sich nur“. Sie ist offensichtlich einsam, ihr Leben scheint eher trostlos. Auch wenn ich im Verlauf der Geschichte etwas wärmer mit Allegra wurde, muss ich dennoch sagen, dass sie mir eher ein Rätsel ist. Sie ist nicht der typische liebenswerte Charakter, den man sofort ins Herz schließt. Sie ist speziell, merkwürdig und handelt oft seltsam. Viele der Nebencharaktere sind dermaßen unsympathisch und schrecklich, dass mir Allegra oft sehr Leid tat. Auch die ausschweifenden Erzählungen über ihren Alltag oder ihre Arbeit waren doch meist ziemlich langatmig, da hätten gerne ein paar Passagen gekürzt werden können.

Alles in allem war es eine nette Lektüre mit einer schönen Botschaft. Allerdings habe ich trotzdem irgendwie was anderes vom Buch erwartet und muss sagen, dass es für mich auch nicht die "Cecelia Ahern Vibes" hatte, die ich sonst an der Autorin und ihren Büchern so liebe. Deshalb hat es mich auch nicht so sehr abgeholt wie erhofft. Dennoch regt die Fünf-Menschen-Weisheit zum Nachdenken an.