Rezension

Leichte Unterhaltung

Die Tote am Watt - Gisa Pauly

Die Tote am Watt
von Gisa Pauly

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Die Tote am Watt“ ist der erste Teil aus Gisa Paulys Reihe um den Kommissar Erik Wolf. Man sollte diese Krimi-Reihe auch tatsächlich in der vorgesehenen Reihenfolge lesen. Die Fälle an sich sind natürlich abgeschlossen, man erfährt aber so vieles über die immer wieder kehrenden Personen, dass man da schon die richtige Reihenfolge benötigt, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Kommissar Erik Wolf lebt und ermittelt auf Sylt. Nachdem seine Frau vor 2 Jahren bei einem Unfall ums Leben kam, lebt er mit seinen Kindern allein. Das ändert sich als seine Schwiegermutter Carlotta – eine waschechte italienische Mamma – nach dem Tod ihres Mannes endlich Zeit findet, ihren Schwiegersohn und die Enkelkinder zu besuchen. Zeitgleich mit ihrem Eintreffen auf Sylt wird eine Leiche gefunden: Christa Kern, eine reiche Witwe wurde in ihrem eigenen Haus erdrosselt. Der Täter hat sie anscheinend auch missbraucht und dabei ausreichend DNA-Material hinterlassen, darüber hinaus wurden 40.000 EUR entwendet. Die Tote war nicht sonderlich beliebt, so dass zunächst in verschiedene Richtungen ermittelt wird. Nur Mamma Carlotta, die von ihrem Schwiegersohn immer mit den neuesten Erkenntnissen versorgt wird, hat eine bestimmte Person im Visier und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln…

Mir hat dieser Krimi insgesamt gut gefallen, er ist kurzweilig und amüsant geschrieben. Das Buch lebt besonders von den vielen skurrilen Personen, bei der natürlich die eigentliche Hauptperson Mamma Carlotta im Vordergrund steht. Ihre redefreudige, fröhliche Art wirkt manchmal schon recht penetrant und ist so ziemlich mit jedem Klischee über italienische Frauen vollgestopft: Rundum die Uhr kochen, Bambinis verhätscheln und über alles und jeden tratschen. Das kommt sicher nicht bei jedem gut an, mich hat es auch manchmal genervt, teilweise aber auch zum Lachen gebracht. Der Fall an sich ist ganz gut konstruiert und auch mit ein paar geschickten Wendungen versehen. Die geschilderte Polizeiarbeit sollte man aber lieber nicht zu ernst nehmen. Ein Polizist, der mit Ermittlungsergebnissen derart hausieren geht wie Erik Wolf, hätte wahrscheinlich schon seine Papiere nehmen dürfen. Aber wer leichte Unterhaltung sucht und keine Superspannung erwartet, ist mit dieser Reihe sicher gut bedient.