Rezension

Layla – Für Fans von Verity und „Gone Girl – das perfekte Opfer“!

Layla -

Layla
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Layla ist atemberaubend, schockierend – Süchtig machend. Der perfekte Zeitvertreib für regnerische Novembertage, an denen man von morgens bis abends in einer mitreißenden Geschichte versinken möchte, die einen auch Tage später nicht loslassen wird. Diese Geschichte wäre die perfekte Vorlage für’s Popcorn-Kino und würde sich perfekt neben „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ machen. Wer Verity mochte wird Layla lieben!

Erster Eindruck:

Nachdem ich Verity von der Autorin inhaliert habe, konnte ich es kaum erwarten den nächsten „etwas anderen“ Roman der Autorin zu lesen. Der Klappentext ließ bereits vermuten, dass ein ähnlich intensives Leseerlebnis auf einen warten würde, dementsprechend war ich unfassbar neugierig auf Layla und Leeds.

Schreibstil:

Die Tatsache, dass ich Layla in wenigen Tagen gelesen habe, spricht an und für sich schon für sich schon für die gute Lesbarkeit des Buches.
Die „Ich“-Perspektive lese ich sowieso sehr gern, weil ich es mag, tief in den Figuren zu stecken und so ihre Gedanken, Gefühle und Motive besser nachvollziehen zu können. Besonders gut empfand ich hier auch die Tatsache, dass nicht Layla diejenige ist, die die Geschichte erzählt, sondern Leeds. Die männliche Perspektive liegt der Autorin wirklich gut. Ich fand beide Hauptfiguren sehr authentisch dargestellt und das Erzähltempo hat für mich ebenfalls perfekt gepasst.

Inhalt:
Das Buch beginnt relativ zügig in der Kennenlernphase der beiden Hauptfiguren Layla und Leeds. Ich bin nicht so der Fan von übermäßig ausgebreiteten Intimszenen, muss aber gestehen, dass ich sie Ausarbeitung hier sehr gelungen und gut ausbalanciert empfand. Für das Verständnis der Beziehung von Layla und Leeds ist gerade die Anfangsphase sehr essentiell, um das „vorher“ und „nachher“ deutlich zu machen. Mir hat die Gewichtung der Handlung dementsprechend sehr gut gepasst. Auch die charakterlichen Züge der beiden sind herrlich unterschiedlich und ihrem Zusammenleben daher umso spannender als Leser zu beobachten und verfolgen. Layla wirkt von Anfang an „besonders“, etwas verrückt und gleichzeitig einfach anders. Leeds verblasst in ihrer Gegenwart regelmäßig (zumindest kam es mir so vor). Er ist unzufrieden mit seinem Leben, obwohl er im Grunde weder Zukunfts- noch Geldsorgen haben muss. Und obwohl er ein gewisses Maß an Freiheit hat (zumindest im finanziellen Sinne) traut er sich jedoch nicht wirklich sein Leben mit „Leben“ zu füllen, indem er das tut, was er eigentlich möchte – Singer/Songwriter sein. Stattdessen spielt er langweiligen Bass in einer noch langweiligeren Band – bis Layla ihm die Augen öffnet. Ich fand es irgendwie schade, dass erst die verrückte Nudel Layla in sein Leben treten musste, um ihm deutlich zu sagen, dass er sein Leben verschwendet – aber manche Menschen brauchen andere, um ihnen in den Allerwärtesten zu treten – genau so ein Mensch ist Layla. Doch dank Social-Media und einer verrückten Ex-Freundin endet Laylas und Leeds „rosa-rote-Brillen-Phase“ abrupt. Denn beide werden von eben dieser Ex angegriffen und Layla stirbt beinahe und Leeds tötet schließlich die Angreiferin.
Layla ist seitdem jedoch irgendwie verändert – und um den Zauber des ersten Kennenlernens wieder aufleben zu lassen, fahren beide in das mittlerweile leerstehende Bed&Breakfast in dem die beiden sich kennengelernt haben.
Doch in dem Haus geht es nicht mit rechten Dingen zu und es war eine emotionale Achterbahn Leeds dabei zu begleiten wie er nach und nach seinen Verstand zu verlieren droht und er einige moralische höchst fragwürdige Entscheidungen trifft. Mich hat der Lauf der Geschichte wirklich gefesselt, denn obwohl ich relativ früh ein paar Vermutungen hatte, hat mich die Umsetzung dieses Buches schier umgehauen! Ich war schon lange nicht mehr so gefesselt von einer Idee und diese ungewöhnliche Umsetzung dieses „bekannten“ Themas ist äußerst gelungen. Colleen Hoover vermischt so gekonnt die Grenzen dessen, was man tun sollte und dem, was man gefühlsgetrieben tut, dass es mir eiskalt den Rücken heruntergelaufen ist. Das Genialste war jedoch, dass man selbst die Entscheidungen irgendwie nachvollziehen konnte, die so offensichtlich falsch waren. Weil man mit Leeds mitgelitten hat und gleichzeitig aber auch mit Layla. Selten hat mir eine Buchfigur so leidgetan, gleichzeitig war es so unterhaltsam die Abwärtsspirale ihrer Beziehung mitzuverfolgen und natürlich auch das fulminante Finale, dass mich noch einmal richtig mitgerissen hat.

Fazit:
Layla ist atemberaubend, schockierend – Süchtig machend. Der perfekte Zeitvertreib für regnerische Novembertage, an denen man von morgens bis abends in einer mitreißenden Geschichte versinken möchte, die einen auch Tage später nicht loslassen wird. Diese Geschichte wäre die perfekte Vorlage für’s Popcorn-Kino und würde sich perfekt neben „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ machen.
Wer Verity mochte wird Layla lieben!