Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Maestra - L. S. Hilton

Maestra
von L. S. Hilton

Bewertet mit 2 Sternen

Judith Rashleigh arbeitet in einem renommierten Londoner Auktionshaus und versucht die Karriereleiter hinaufzuklettern. Rupert, ihr Vorgesetzer, bremst sie allerdings immer wieder aus und so geht es Judith nicht schnell genug mit dem Aufstieg, denn das Leben in London ist teuer, vor allem, wenn man wie sie auf Luxusartikel steht. Deshalb nimmt sie auch sehr begeistert den Job in einer Champagner Bar an, den sie durch ihre Freundin Leanne vermittelt bekommt. Sie wird von den reichen, zum großen Teil älteren Männern begehrt und ihr Verdienst steigt enorm. Doch als sie eines Tages mitbekommt, dass ein angebliches Meisterwerk bei dem es sich um eine Fälschung handelt, zur Versteigerung kommen soll und dieses dann auch Rupert gegenüber erwähnt, wird sie kurzerhand von ihm entlassen. Nun ist sie auf ihren Barjob angewiesen, denn sie befürchtet, dass sie dank ihres Ex-Chefs in keinem anderen Auktionshaus einen Job bekommen wird. Gleichzeitig möchte sie den Betrug aufklären und begibt sich auf eine abenteuerliche  Reise.

Meine Meinung:

Ich lese grundsätzlich keine Rezensionen, bevor ich ein Buch lese,
damit ich in meiner Meinung nicht beeinflusst werde, aber bei
diesem hätte es mich wohl vor einem Fehlgriff bewahrt. Die
Geschichte klang so spannend, dass ich diesen als Thriller
angepriesenen Roman unbedingt lesen wollte. Doch schon auf den
ersten Seiten fiel es mir unglaublich schwer, bei der Sache zu
bleiben und ich hatte den Eindruck, dass auch die Autorin nicht so
richtig wusste, was sie da eigentlich schrieb, bzw. wohin sie ihre
Leser führen wollte, denn irgendwie kam mir alles recht
zusammenhanglos vor. Der Schreibstil an für sich könnte durchaus
mitreißen, Sprache und Ausdruck sind klar und
verständlich, aber mir fehlte hier gänzlich die Spannung.
Einen roten Faden, der mich durch die Geschichte führt, konnte ich
einfach nicht finden, stattdessen gab es Wendungen, die mich eher
verwirrten und die ich irrelevant fand. Von einer durchgehenden
Entwicklung, egal in welcher Hinsicht, kann hier leider nicht die
Rede sein. Dachte ich zu Anfang noch, dass es hier um einen
Kunstraub/-betrug geht und um die Aufklärung dieses
Falles, wurde ich eines besseren belehrt, denn es gab
langweilige Beschreibungen über Shoppingtouren in Designerboutiquen
und Markennamen von eben diesen Edelklamotten, die mich aber wenig
bis gar nicht interessierten und mit dem Fall überhaupt nichts zu
tun hatten. Wäre dieses nur einmal der Fall gewesen, dann hätte
mich das nicht gestört, doch leider nahm das überhand und brachte
mich dazu, dass ich das ganze noch etwas ermüdender fand, als ich
es eh schon tat. Genauso wie die doch immer häufigeren Sexszenen,
die ich leider auch eher abstoßend und äußerst vulgär empfand. Ich
mag Erotikromane so schon nicht besonders gerne, dementsprechend
hätte ich es  wirklich gut gefunden, hätte es irgendwo einen
Hinweis dazu gegeben. Auch diese Szenen nahmen nachher einfach zu
viel Geschehen ein und ich konnte diese Stellen nur noch
überfliegen.
Dann ist da noch die Protagonistin Judith, mit der ich zu keiner
Zeit richtig warm wurde. Kam sie mir zumindest am Anfang noch klug
und an ihrer eigenen Karriere interessiert vor, wurde sie mir im
Laufe des Buches immer unsympathischer. Sie wird beschrieben als
eine Frau, die sich nimmt, was sie will und das ohne Rücksicht auf
Verluste und genau das macht sie auch. Dabei ist sie aber wirklich
so extrem auf sich bedacht, dass sie mich keineswegs beeindrucken
konnte, stattdessen hat sie mich genervt und ich konnte sie kein
bisschen ausstehen. Ich konnte mich zu keiner Zeit in sie hinein
versetzen und war nachher durchweg von ihr genervt, teilweise
angewidert. Ihre Handlungen konnte ich, zum Glück, nicht
nachvollziehen und irgendwie wirkte die ganze Handlung nicht
glaubwürdig. Nebencharaktere, wenn sie denn neben Judith Bestand
hatten, blieben durchweg blass und wenig Eindruck hinterlassend.
 
Mein Fazit:
 
Ein Buch mit dem ich wenig warm wurde, bei dem mir die Spannung
fehlte und ich keinerlei Sympathien für die Protagonistin empfand.
Mir fehlte Logik und Spannung sowie der rote Faden, der mich weiter
durch diese Geschichte gezogen hätte, stattdessen war ich
tatsächlich froh, als ich die letzte Seite zugeschlagen hatte.
Tatsächlich muss ich aber der Autorin eines zugestehen, denn sie
kann definitiv schreiben, bzw. mit Worten umgehen. Ich gebe hier
zwei von fünf Sternen, empfehlen möchte ich es nicht, aber ich
denke, dass es garantiert Leute gibt, die davon begeistert sein
könnten.