Rezension

Intrigen, Sex und eine schlechte Story

Maestra - L. S. Hilton

Maestra
von L. S. Hilton

Bewertet mit 0.5 Sternen

"Sie nimmt sich was sie will, und nichts hält sie auf. Judith Rashleigh arbeitet für ein renommiertes Londoner Auktionshaus. Deshalb hält sie es zunächst für ein Versehen, dass ein von ihr als Fälschung entlarvtes Meisterwerk zur Versteigerung angeboten wird. Als sie den Galeristen auf den Fehler hinweist, feuert er sie kurzerhand und raubt ihr jegliche Hoffnung auf eine Zukunft in der Kunstwelt. Doch es gelingt ihr, sich trotzdem weiterhin in den elitären Kreisen zu bewegen und die Hintergründe des millionenschweren Kunstbetrugs aufzudecken, ohne dabei ihre wahre Identität preiszugeben. Ein riskantes Spiel, an dem die junge Britin aber schnell Gefallen findet – und zwar so sehr, dass sie den Spieß schließlich umdreht und sich das nimmt, was ihr zusteht. Um jeden Preis."

Nach dem Klappentext hatte ich die Erwartung, dass „Maestra“ ein Kriminalroman, der in der Kunstwelt spielt, ist. Auf Intrigen, Skandale und vielleicht auch noch eine kleine Liebesgeschichte war ich eingestellt, jedoch nicht auf das, was ich auf den nächsten 384 Seiten gelesen habe.

Der Prolog beginnt damit, dass Judith auf einer Swinger ist und mit einem komplett fremden Mann anbandelt. Dies ist wahrscheinlich auch das dominanteste Thema des Buches – Judith und ihre Sexualität. Beinahe in jedem Kapitel taucht ein anderer Sexualpartner auf. Da das Buch so nie beworben wurde, war ich etwas überrascht und hätte ich es vorher gewusst, dann hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht erst angefangen.

Judith ist eine sehr spezielle Hauptperson - sie vertraut niemandem, hat keine Freunde und denkt, dass sie besser ist als jeder andere Mensch. Wäre dies ein Comic, dann würde man sie als den perfekten Antihelden beschreiben. Das einzige positive an ihr ist ihr guter Geschmack. Generell habe ich nichts gegen unfreundliche Hauptpersonen, aber wenn die Geschichte ziemlich schwach ist und die Sprache nicht sehr fesselnd ist, dann wünsche ich mir wenigstens interessante und sympathische Charaktere. Neben Judith gibt es jedoch keine Figur, die man näher kennen lernt und der mehr als ein kurzer Besuch in der Geschichte eingeräumt wird. Es gibt also kein Gegenpol zu Judith.

Insgesamt kann ich dem Buch leider nichts Gutes abgewinnen. Hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen, so hätte ich es wahrscheinlich schon nach 100 Seiten abgebrochen. Ich kann dieses Buch auch nicht in ein Genre einordnen, um es irgendjemanden weiter zu empfehlen. So ist es das schlechteste Buch, das ich in 2016 bisher gelesen habe.