Rezension

✎ Kirsten Boie - Der Hoffnungsvogel

Der Hoffnungsvogel -

Der Hoffnungsvogel
von Kirsten Boie

Kirsten Boie ist in der Kinder- und Jugendliteratur ein großer Begriff. Ich selbst kenne nur sehr wenige Bücher von ihr bzw. bin dabei, sie kennenzulernen.

Mit "Der Hoffnungsvogel" hat die Autorin einen Kinderroman erschaffen, der Hoffnung auf eine bessere Welt gibt und den Kindern ebenso aufzeigt, dass auch sie etwas bewirken können.

In dieser Erzählung sollen viele wichtige Werte vermittelt werden: Vergebung, Freundlichkeit, Mut, Zusammenhalt, Gemeinschaft, Vertrauen. Anfangs gelingt es der Verfasserin, diese leicht einfließen zu lassen. Zum Ende hin wurde mir die Moralkeule jedoch ein bisschen zu sehr geschwungen.

Was aber extrem positiv auffällt, ist die Selbstverständlichkeit der gelebten Diversität. Das zeigt sich vor allem in den Zeichnungen von Katrin Engelking. Jabu, eine der Hauptfiguren, wurde beispielsweise als PoC illustriert. Und auch sonst gibt es auf den Bildern sehr viele Nationen, denen wir begegnen. Es zeigt einfach, wie bunt unsere Welt ist.

Zudem werden ganz bewusst Rollenklischees aufgebrochen. Nicht nur, dass die Königin zum Beispiel mit  (und nicht über) ihrem Volk lebt, sondern auch die ganzen Berufsbezeichnungen. Das gab schöne Gesprächsanlässe.

Frau Boie gibt Lesenden mit auf den Weg, an das Gute im Menschen zu glauben. Jede*r hat eine zweite Chance verdient. Das dürfen Heranwachsende ruhig früh genug lernen. (wobei es sowieso meist Erwachsene sind, die sich nicht damit arrangieren können - (Kindergarten)Kinder nehmen jede Sekunde, wie sie kommt)

"Der Hoffnungsvogel" soll vor allem Hoffnung geben, doch die Geschichte zeigt ebenso auf, dass es am Ende an uns Menschen liegt, wie das Miteinander funktioniert.
Unser Exemplar wird in unsere Schulbibliothek einziehen.

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