Rezension

jeder trägt ein Geheimnis in sich...

Glaube der Lüge - Elizabeth George

Glaube der Lüge
von Elizabeth George

Bewertet mit 4 Sternen

Bevor ich meine Rezension schreibe, möchte ich darauf hinweisen, dass dies mein erster Roman der Autorin ist und mich somit völlig unvoreingenommen und ohne große Erwartungen ans Lesen gemacht habe.

Bei "Glaube der Lüge" handelt es sich nicht um einen Kriminalfall, wie ich annahm, sondern um einen umfassenden Roman über eine Familie, in der jeder so sein eigenes großes Geheimnis hat. Bernard Fairclough ist das Oberhaupt dieser eigentümlichen Familie, die ihr großes Geld mit Badzubehör, insbesondere Toiletten, erwirtschaftet hat. Auf dem Anwesen der Familie ereignet sich ein Todesfall. Ian Cresswell, der Neffe Faircloughs, wird tot am familieneigenen Bootssteg vorgefunden und alles deutet auf einen Unfall hin, doch das kann Bernard nicht glauben. So beauftragt er über einen Freund Inspector Thomas Lynley den Fall zu untersuchen. Die Vermutung liegt nahe, dass vielleicht sein ehemals drogensüchtiger Sohn Nicholas etwas damit zu tun hat. Lynley macht sich sofort ans Werk und entdeckt mit Hilfe seiner Freunde Simon und Deborah alsbald die eine oder andere Ungereimtheit. Scheinbar hat jeder in der Familie einen Grund, Ian Cresswell den Tod zu wünschen. Aber wer ist wirklich in der Lage diesen Wunsch umzusetzen? Je weiter das Geschehen vorangetrieben wird, desto mehr tun sich Abgründe in der Familie auf, die keiner für möglich gehalten hat.

Elizabeth George strickt mit ihrer unglaublich ausführlichen und detailreichen Erzählweise eine glaubwürdige Geschichte, die mich doch sehr fesseln konnte. Mit jedem Kapitel wechselt man zu einem anderen Akteur und dem laufenden Geschehen und erst zum Ende hin werden alle Handlungsstränge miteinander verknüpft. Das Ende hatte ich so auf keinen Fall erwartet. Die handelnden Personen sind gut gezeichnet, man kann sie sich vorstellen, mag den einen mehr, den anderen weniger. Auch die Umgebung kann man regelrecht fühlen und sehen, wirklich gut. Das Buch weist zwar einige Längen auf und die ein oder andere Wiederholung hätte die Autorin auch weglassen können, aber alles in allem betrachtet, hat der Leser hier ein solides Buch über eine Familie vorliegen, die vor jeder Menge Geheimnissen strotzt.

Fazit: Ein wirklich guter Roman, der mich neugierig auf die anderen Fälle mit Thomas Lynley gemacht hat. Empfehlenswert!