Rezension

Jeder entscheidet selbst, in welcher Realität er lebt.

Die Welt zwischen den Zeilen - J. Vellguth

Die Welt zwischen den Zeilen
von J. Vellguth

Bewertet mit 4 Sternen

Isabel hat klare Ziele vor Augen: Karriere, Ehe, Kinder. Doch momentan ist ihr alles zuviel: Stress mit ihrem Freund, Zickereien mit ihrer WG- Partnerin, und dann noch das angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter. Wer kann es ihr verübeln, dass sie sich da mit ihrem Lieblingsbuch zurückzieht und alles vergessen will? Aber Isabell hat eine besondere Fähigkeit, sie kann sich in ihre Bücher lesen und befindet sich dann mitten in der Geschichte. Im Laufe der Zeit wird sie immer geübter, sodass sie mit den Figuren sprechen und interagieren kann. Leider merkt sie bald, dass es gar nicht so einfach ist, zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden.

Sie ist eine Person, die sich von ihren Gefühlen lenken lässt. Insbesondere in der Beziehung zu Nick merkt sie, dass in der Liebe nicht immer der Verstand das Sagen hat. Ebenso ist die Botschaft des Buches interessant: In welcher Realität lebe ich eigentlich? Auch wenn sich das hochgestochen anhört, ist das Buch in einem flüssigen und leicht verständlichen Stil geschrieben.

Das Buch baut auf dem Erstlingswerk der Autorin, „Zauberhaftes Aschenputtel“, auf. Das wusste ich leider erst hinterher, hatte aber dennoch keine Probleme in die Geschichte zu finden, da kaum (oder mir nicht bewusste) Anspielungen auf das Buch vorkommen. Für Leser leichter Lektüre, die sich auch gerne mal auf was anderes einlassen, ist dieses Buch geeignet.

Ehrlich gesagt, bin ich auf die Protagonistin neidisch. Welche Leseratte möchte nicht auch die Fähigkeit haben, in ihr Lieblingsbuch zu springen?