Rezension

Jane Harper ist eine Autorin der leisen Töne

Die Suche -

Die Suche
von Jane Harper

Bewertet mit 4 Sternen

Die eigentliche Lösung des Falles war im Grunde etwas flach. Den absoluten riesigen Plottwist kann man bei Jane Harper nicht erwarten. Normalerweise würde mich das massiv stören, allerdings muss ich sagen, das Harper eine absolut packende Erzählweise hat, die mich tief in die Geschichte eintauchen lies. 

Ich mag Aaron Falk als Figur sehr und es ist schade, dass dies wohl der letzte Band mit ihm zu sein scheint. Der Roman (ein richtiger Thriller ist es für mich ehrlicherweise nicht, da fehlten mir mehr Spannungselemente) lebt von Falks Begegnungen mit den anderen Figuren, seinen Gesprächen und Beobachtungen, die ihn langsam auf die Lösung des Falles bringen. Das Kleinstadtmilieu verstärkt die Atmosphäre noch zusätzlich. Nebenbei verändert sich Falks Einstellung zu einigem, was sein eigenes Leben betrifft und der Fall ist vor allem ein Anstoß, Dinge aus seiner Vergangenheit zu überdenken. Da hätte ich mir ehrlicherweise noch etwas mehr Tiefe gewünscht und auch einen stärkeren Fokus auf diese Aspekte. Und ja, ein klein wenig fehlte mir schon auch ein echter Showdown, als Falk schließlich auf die Lösung stößt. Aber Harper erzählt eben eher leise und unaufgeregt. Das sollte man wissen, um nicht enttäuscht zu werden. 

Ich bin aber wirklich sehr zufrieden und habe auch richtig Lust, alles von Harper zu lesen/zu hören. Allerdings sollte man sich doch mal überlegen, ob es Sinn macht, ihre Bücher als Thriller zu "verkaufen", denn die Erwartungshaltung wird davon massiv beeinflusst.

Die Lesung: Da ich Hörbücher auf recht hoher Geschwindigkeit höre, viel mir auf das ich die Lesung wohl als recht langsam empfunden habe, da ich die Geschwindigkeit auf 2,5 gestellt hatte und der Geschichte trotzdem sehr gut folgen konnte. Natürlich ist das auch Gewohnheit, allerdings höre ich ein Buch sehr selten höher als auf 2. Die Stimme von Frank Stieren finde ich aber sehr angenehm.