Rezension

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Interessanter Krimi mit Längen, für einen aber Erstling o.k., hat aber noch Potential nach oben

Der Tod vergisst nie - Andreas Hultberg

Der Tod vergisst nie
von Andreas Hultberg

Bewertet mit 3 Sternen

n der Erfurter City geschieht ein grausamer und äußerst blutiger Dreifachmord. Im angesehenen Architekturbüro Dr. Bock & Partner werden zwei weibliche Angestellte sowie einer der Geschäftsinhaber Dr. Bock erschossen aufgefunden. Warum mussten diese drei Menschen sterben? Die Kriminalbeamten haben dabei schnell den erschossenen Inhaber Bock im Visier. Er war ein skupelloser Geschäftsmann, dessen Praktiken nicht immer die feine Art waren. Einen seiner ehemaligen Partner hat er hemmungslos aus der gemeinsamen Firma gedrängt. Seit dem ist dieser völlig abgestürzt und lebt auf der Straße. Dann gibt es da noch einen ehemaligen Geschäftspartner, der schon lange erfolglos gegen Bock prozessiert und mittlerweile finanziell auch völlig am Ende ist. Auch privat war Bock ein äußerst unsteter Geselle. Seine Ex-Frau hat er hemmunglos betrogen und seine Geliebten ständig gegen neue, willige Eroberungen ausgetauscht, auch unter seinen Angestellten "wilderte" er hemmungslos. Motive gibt es also mehr als genug. Zudem gehen seine Firmenanteile zur Hälfte an seine Ex-Frau und seinen verbliebenen Partner, der seltsamerweise für die Polizei nicht zu erreichen ist. Doch wenn Bock sterben musste, warum mussten das dann auch die beiden Angestellten? Die Ermittler sind noch ratlos und können noch keinen Schuldigen wirklich überführen, da gibt es schon einen neuen grausamen Mord. Mit der gleichen Waffe mit der auch Bock und seine Angestellten getötet wurden, ist ein neuer brutaler Doppelmord geschehen. Wie hängt das alles zusammen?

Dieser Krimi ist das Debut des Autors. Er ist als Erstling durchaus gelungen, hat aber noch Potential nach oben. Der Krimi hatte für mich einige Längen und hätte durchaus mehr Spannung vertragen können. Die Probleme der Ermittler mit sich und untereinander und ihr Intimleben haben mich nicht so begeistern und fesseln können.  Auch die häufigen Beratereien und Spekulationen der Ermittler über mögliche Theorien über den Täter waren nicht immer schlüssig für mich und teilweise konnte ich das Agieren der Protagonisten nicht immer nachvollziehen. Der Krimi an sich war gut angelegt, doch  man konnte das Motiv schon recht schnell erahnen, wenn auch der Täter noch nicht so schnell ins Spiel kam. Die Nebenhandlungen, die dem Leser mögliche andere Täter und Motive präsentieren sollten, fielen für mich dagegen etwas knapp aus und hätte gezielter aufgebaut werden können. Alles in allem aber ein interessanter und durchaus lesenswerter Krimi.