Rezension

Interessanter Auftakt der Avalon-Trilogie

Avalon - Rosendorn - Jenna Black

Avalon - Rosendorn
von Jenna Black

Bewertet mit 4 Sternen

Die 16-jährige Dana Hathaway lebt allein mit ihrer Mutter. Ihr Vater weiß nicht einmal, dass es sie gibt. Danas Mutter hat ihm nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt, denn Danas Vater ist kein normaler Mann. Er ist ein mächtiges Feenwesen und lebt in Avalon. Auch Dana trägt das Feenerbe in sich. Sie leidet sehr darunter, dass ihre Mutter Alkoholikerin ist und versucht die Krankheit zu vertuschen, denn sie fürchtet den Spott der Klassenkameraden und meidet deshalb enge Freundschaften. Als ihre Mutter ziemlich betrunken bei einem Konzertabend erscheint, schämt sich Dana mal wieder in Grund und Boden. Sie beschließt, dass es an der Zeit ist, ihren Vater kennenzulernen und macht sich auf den Weg nach Avalon. Doch schon bei der Einreise überschlagen sich die Ereignisse. Dana erfährt, dass ihr Vater im Gefängnis ist und ihre unsympathische Tante Grace nimmt sie gefangen. Zum Glück wird sie von dem wahnsinnig gutaussehenden Ethan und seiner Schwester Kimber befreit. Die beiden Feen lassen Dana allerdings auch nicht selbst über ihr Schicksal bestimmen, sondern verstecken sie im Untergrund. Dana gerät im Gerangel um die Macht in Avalon zwischen die Fronten. Schon bald weiß sie nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann. Als sich herausstellt, dass Dana einzigartige Fähigkeiten besitzt, spitzt sich die Lage dramatisch zu....

 

Meine Meinung

"Rosendorn" ist der erste Band der Avalon-Trilogie. In Jenna Blacks Erzählung ist Avalon ein realer Ort, an dem der Übergang von der Welt der Menschen ins Feenreich möglich ist. Avalon kann sowohl von Feenwesen, als auch von Menschen betreten werden. Allerdings können die Menschen nicht die Grenze zum Feenreich überqueren und die Feen nicht die zum Menschenreich. Nur in Avalon können sie aufeinandertreffen und miteinander leben.

In diesem Jugendroman schlüpft man in die Haut der 16-jährigen Hauptprotagonistin Dana, denn das Geschehen wird in der Ich-Perspektive aus ihrer Sicht geschildert. Dana wirkt sehr sympathisch. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihren Gedanken und Beschreibungen folgen. Sie erzählt ihre Geschichte in einem lockeren Ton, nimmt sich selbst nicht zu ernst und lässt gelegentlich einen angenehmen Humor aufblitzen. Man hat außerdem das Gefühl, dass Dana durch die Alkoholkrankheit ihrer Mutter früh gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen. Die Probleme, mit denen sie sich auseinandersetzen muss, wirken realistisch und lassen sie authentisch wirken. Dana war noch nie in Avalon und deshalb ist sie mit den dortigen Gepflogenheiten nicht besonders vertraut. Gemeinsam mit ihr entdeckt man diese Welt und wird so nach und nach an die Besonderheiten dieses Ortes herangeführt und mit den Eigenarten der Bewohner und den dort herrschenden Machtverhältnissen vertraut gemacht.

In diesem Auftaktband trifft man auf verschiedene Charaktere. Genau wie die Hauptprotagonistin Dana, muss man sie langsam kennenlernen. Es fällt zunächst nicht leicht die Personen einzuschätzen und so wird man im Verlauf der Handlung einige Überraschungen, sowohl im positiven, als auch im negativen Sinn erleben. Die Akteure wirken allerdings sehr lebendig, sodass es Spaß macht ihre Handlungen zu beobachten. Das trifft besonders auf die Feengeschwister Ethan und Kimber zu. Obwohl man bereits das Knistern zwischen Ethan und Dana spüren kann, hält sich der Liebesanteil dieses Romans in Grenzen. Dies ist allerdings nicht negativ gemeint, da man so zunächst die Chance hat, sich in der fremden Welt zurechtzufinden und die Eigenschaften der handelnden Personen einzuschätzen.

Der Schreibstil ist recht einfach. Da "Rosendorn" ein Jugendbuch ist, ist der Schreibstil allerdings angemessen. Man kann sich Personen und Handlungsorte sehr gut vorstellen und mühelos in die Geschichte eintauchen. Die Handlung liefert durchaus spannende Momente und ist durchgehend interessant. In diesem ersten Band wird der Grundstein für den weiteren Verlauf der Erzählung gelegt. Im Bereich Spannung ist eine Steigerung wünschenswert, doch insgesamt gesehen weckt dieser Band definitiv das Interesse an Danas Schicksal.

Obwohl ich das empfohlene Lesealter geringfügig überschreite, habe ich mich beim Lesen dieses Jugendbuchs sehr gut unterhalten. Handlungsorte und Protagonisten wirkten auf mich lebendig und ich hatte deshalb keine Probleme mich ganz auf die Geschichte einzulassen. Sehr gut hat mir gefallen, dass sich der Liebesanteil wohltuend im Hintergrund hält und der eigentlichen Erzählung genug Raum lässt. Das wird sich sicher im weiteren Verlauf der Trilogie ändern, doch für den ersten Teil fand ich das sehr angemessen. Mein Interesse, mehr über Danas Schicksal zu erfahren, ist geweckt und deshalb freue ich mich bereits auf den nächsten Band.