Rezension

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Interessante Geschichte, schlechte Umsetzung

Das Ungeheuer
von Terézia Mora

"Das Ungeheuer". Der Titel und das Cover dieses Buches haben mich sofort neugierig gemacht. Ich hatte mich kurz vorab über das Buch informiert und habe mir eine Menge davon versprochen. Ich fand die Idee die hinter dem Ganzen steht unglaublich faszinierend. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht.

Die Art und Weise wie das Buch geschrieben und gestaltet ist, macht es unglaublich mühsam der Geschichte zu folgen und alles zu greifen, was wichtig wäre um sich vollkommen in die Stor hineinzuversetzen. Diese Unterteilung in das "Roadmovie" und das "Tagebuch der Verrückten" ist nicht unbedingt etwas, an das sich jeder Leser gewöhnen kann und will. 

Das "Roadmovie" ist streckenweise ganz witzig zu lesen allerdings ist es wenn man es genau betrachtet totaler Schwachsinn. Ich meine da verliert ein durchschnittlicher Mann mittleren Alters seine Frau, da sie Selbstmord begeht. All die Zeit merkt er nicht, dass seine Frau an einer bipolaren Störung leidet. Letzten Endes fasst er den Entschluss den perfekten Ort für die Beisetzung der Asche zu finden und kutschiert diese verdammte Urne quer durch Europa (Anmerkung: Der Typ hat seinen Job verloren. Hat aber nie irgendwelche finanziellen Probleme.) und am Ende hat er eigentlich nichts erreicht. 

Die Gedankengänge seiner Frau ist konfus, unstrukturiert und nicht unbedingt verständlich. Ich habe keine Ahnung wie es im Kopf eines solchen Menschen ausschaut, aber es fiel mir unglaublich schwer aus diesem "Tagebuch" schlau zu werden. Der so ziemlich anstrengenste Teil des Romans.

Man merkt durchaus, dass sich die Autorin vorher eingehend mit dem thema auseinandergesetzt hat. Leider scheitert es an der Umsetzung der ganzen Geschichte. Alles in Allem eine wirklich spitzenmäßige Idee, aber die Idee kann noch so gut sein ... es bringt nichts wenn sie schecht umgesetzt ist und den Leser so gar nicht in seinen Bannzieht. Schade!

Kommentare

wandagreen kommentierte am 21. Juli 2014 um 21:29

Ich teile viele deiner Gedanken. Mit dem "oben"/"unten" hatte ich jetzt nicht solche Probleme, man entscheidet selbst, welche Wegstrecke man oben oder unten lesen möchte. Dennoch: die Realitätsferne hat mir auch sehr zu schaffen gemacht; ebenso die Gedankenwelt der Kranken.

Gute Rezension zu einem Buch, zu dem ich selber einfach keine Rezi schreiben konnte. Oder wollte.