Rezension

Humorvoller Cosy Crime mit aktuellen Seitenhieben!

Graffitikatz -

Graffitikatz
von Kaspar Panizza

Bewertet mit 5 Sternen

... doch das Mitgefühl verflog schnell, als er sah, wer vor der Tür wartete. Die kleine Abendblattreporterin mit gegeltem Bubikopf und Harry-Potter-Brille.
"Ja Kruzifix, ist man vor Ihnen nirgendwo sicher?"
"Wunderbar, der Fall ist gelöst. Der Mörder kehrt zurück an den Tatort", meldete sich die Katze.
Seite 59
Tja, wenn es nur so einfach wäre bei dem Fall! Denn ein makabrer Mörder treibt sein Unwesen in München. Die Opfer scheinen zufällig gewählt, haben aber doch so manches gemeinsam. Zum Beispiel, dass sie gut betucht und stark tätowiert sind.
Mit gewohntem Einsatz machen sich Steinböck und sein Team, inklusive der Katze Frau Merkel, ans ermitteln. Und die Geschichte hat es in sich, denn auch Banksy ist in der Stadt und so wird nicht nur ein Mörder gejagt!
Wie bei Provinz-Krimis (kann man das so nennen, wenn es in einer Großstadt wie München spielt?) oder Cosy Crime üblich, kommen der Humor und auch die privaten Erlebnisse der Protagonisten nicht zu kurz. Da wird öfters über die vejane Currywurscht und Butterbrezen geredet, und genau das - sowie die herrlichen Kommentare der Katz - machen diese Reihe für mich so unterhaltsam! 
Ich war froh, dass die Grausamkeiten der Tat nicht zu genau beschrieben wurden, würde ich sowas mögen, würde ich zu Thrillern greifen. Und es ist auch so schon brutal genug, Leichen, denen Stücke der Haut abgezogen wurden, doch warum? Was hat der eitle Altrocker mit einem Matratzenerben zu tun? Und dann gibt es auch noch Teilstücke von Tagebucheinträgen, wer hat sie geschrieben und was haben sie mit den Geschehnissen zu tun?
Die Auflösung war ebenso überraschend wie schlüssig, und das letzte (geniale) Wort hat wie immer die Saukatz - besser gehts nicht!
Am Ende bleiben nur zwei Fragen offen: Wann gibts den nächsten Teil und - Wann wird endlich verfilmt?!
Fazit: Humorvoller Cosy Crime mit aktuellen Seitenhieben!