Rezension

Hommage an die gute alte Schreibmaschine

Westermann und Fräulein Gabriele - Katharina Münk

Westermann und Fräulein Gabriele
von Katharina Münk

Bewertet mit 4 Sternen

Richard Westermann ist IT-Vorstand eines Computerunternehmens und arbeitet an der Entwicklung eines ausspähsicheren Verschlüsselungsgerätes, das Daten vor Hackerangriffen sichern soll. Ruhe vor seinem betriebsamen Arbeitsleben findet er auf Friedhöfen. Bei der Beerdigung eines bekannten Schriftstellers sieht er dessen Schreibmaschine Olympia auf dem Sarg. Westermann setzt begierig List und Tücke ein, um in ihren Besitz zu gelangen. Bis dahin nimmt er das Modell Gabriele als Ersatzmaschine. Als ihm ein junger, ambitionierter Kollege vor die Nase gesetzt wird, ersetzt er im Büro seinen Computer eben durch Gabriele. Was in der Computerfirma für ein Durcheinander sorgt, lässt Westermann immer entspannter werden, ja er verliebt sich sogar …

 

Katharina Münk ist bekannt dafür, die Arbeitswelt in ihren Romanen zu thematisieren. Als ehemalige Sekretärin und Personal Coach für Fach- und Führungskräfte ist sie hierfür auch prädestiniert. Hieran knüpft auch das vorliegende Buch gut an. Es ist eine gelungene Satire auf die digital geprägte Welt, die unser aller Leben zunehmend beherrscht. Im schönen Gegensatz dazu werden liebevolle Erinnerungen an die gute alte Schreibmaschine eingepflegt. Für Leser, die im IT-Bereich nicht so sehr zu Hause sind, ist die Geschichte nicht immer einfach zu lesen. Doch vermutlich ist gerade das volle Absicht, um den Wahnwitz dieses speziellen Business herauszustellen. Amüsant sind Verballhornungen aus der Computersprache wie „tracebook“, „I-Mehls“, „stroodeln“.

 

Ein gut unterhaltender Roman.