Rezension

Historischer Inselkrimi

Die Namenlosen von Amrum
von Jürgen Rath

Inhalt: Der Archivar Steffen Stephan bekommt den Auftrag einen Friedhof von gestrandeten Seeleuten auf der Nordseeinsel Amrum zu erkunden und einen Bericht über ihn zu schreiben. Allerdings sind die Bewohner der Insel nicht begeistert und Steffen kommt nicht voran mit seinen Recherchen. Später taucht eine Praktikantin des Instituts auf, die Steffen helfen soll, das Geheimnis des Friedhofs zu lüften. Bald merken die beiden, das etwas auf dieser Insel nicht stimmt und geraten in Schwierigkeiten.

Meine Meinung: Das Buch spielt in den 60er Jahren. Das interessante an diesem Aspekt ist, zu erfahren wie Forschungsarbeit ohne das Internet (Google und Co.) funktioniert. Viel rumtelefonieren, sich Nächte um die Ohren schlagen um Archive zu durchstöbern und viel Befragung von Menschen. Ein toller Einblick in die Geschichte der Recherchearbeit. Die Geschichte beginnt auf der Fähre Richtung Amrum. Steffens Chef schickt in dorthin,wo er den Friedhof der Namenlosen erforschen soll. Steffen ist nicht sehr begeistert willigt aber  ein. Die Geschichte wechselt zwischen der Sicht von Steffen und der Sicht einer Schiffsmannschaft aus den 50 er Jahren. Ich wusste nicht, dass es sich bei dem Buch um den zweiten Band einer Reihe handelt. Den ersten habe ich nicht gelesen, aber ich konnte dieses Buch auch gut als eigenständigen Fall lesen. Direkt angesprochen hat mich das Cover. Ich finde es schön und passend.  Zwischendurch wirkte das Buch durch seine Längen leider etwas verwirrend. Der Leser lernt viele Inselbewohner kennen, die alle ihre Eigenarten haben. Dies fand ich sehr sympatisch. Trotz des vielversprechenden Titel des Buches fehlte mir leider ein wenig die Spannung. Die Geschichte um den Friedhof ist aber durchaus sehr interessant und man ist gespannt, was die beiden als nächstes rausfinden. Die Charaktere Steffen und Lilianne sind beide sehr unterschiedlich und das macht die Beziehung zwischen den beiden bei der Recherche zu etwas Besonderem und  bringt einen zum schmunzeln.
Der Autor hat großartige Recherchearbeit geleistet, da es diesen Friedhof auf Amrum wirklich gibt. Eine Mischung aus Krimi & historischen Begebenheiten machen dieses Buch zu etwas Besonderem. 
Fazit: Schöner unblutiger Insel-Krimi, der leider zu viele Längen hat. Der erste Band ist schon auf meiner Wunschliste :-)