Rezension

Hinter den Erwartungen zurückgeblieben

Als die Sonne im Meer verschwand - Susan Abulhawa

Als die Sonne im Meer verschwand
von Susan Abulhawa

Bewertet mit 3 Sternen

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. Zum einen weil mich das Thema momentan sehr anspricht und zum anderen weil ich in diesem Jahr erst ein ähnliches Buch zu dem Thema lesen durfte, das mir sehr gut gefallen hat.

Leider muss ich sagen, dass die Enttäuschung über dieses Buch bei mir überwiegt. Dabei gibt es mehrere Punkte, die zu dieser Enttäuschung führen:

Da ist zum einen der Schreibstil der Autorin. Auf der einen Seite ist er packend und mitreißend; man will mehr über die Geschichte, die Gedanken und Gefühle der Protagonisten wissen. Aber leider schafft es die Autorin nicht, diese Art des Schreibens das gesamte Buch über beizubehalten. Sie verliert immer wieder den „roten Faden“ in der Geschichte. Sie verliert sich in unwichtigen Details, bauscht Szenen zu sehr auf um dann andere wieder viel zu kurz abzuhandeln.

Zum anderen ist der Handlungsverlauf nicht strukturiert, ich wusste teilweise gar nicht so recht, wo ich gerade bin und das auch Tote immer wieder – gedanklich – eine große Rolle einnehmen, hat mich verwirrt.

Zuviel des Guten war dann für mich aber der Dschinn, der auftauchte.

So wird diese eigentlich so bewegende und stellenweise tieftraurige Geschichte leider nur noch verwirrend und sprunghaft – daher konnte ich zu den Protagonisten keine Bindung aufbauen. Ich habe die Geschichte eher distanziert gelesen, war nicht Teil der Geschichte und daher auch nicht wirklich gefesselt.

In dem Buch geht es um Liebe, Familie, Heimat und den immer wiederkehrenden Konflikt in Israel. Es soll eigentlich die Geschichte von Nur sein – zumindest laut Klappentext. Sie spielt zwar eine Rolle, aber ausgefüllt wird das Buch von der kompletten Familie, so das Nur immer wieder „untergeht“.

Das erste Buch der Autorin soll wesentlich besser gewesen sein – vielleicht werde ich es mir noch zulegen und lesen