Rezension

himmlisch gut

Tanz der Engel - Jessica Itterheim, Diana Itterheim

Tanz der Engel
von Jessica Itterheim Diana Itterheim

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte um Christopher und Lynn geht weiter, es warten neue Abenteuer, Prüfungen und Ängste, die es zu bestehen und überwinden gilt.
Alles könnte so schön und einfach sein für Lynn, sie ist schwer verliebt und auf einer Schule, die in einer traumhaften Umgebung liegt. Als dann noch ihre große Liebe auf das Internat kommt, scheint ihr Glück perfekt zu sein, doch leider kommt alles anders als gedacht. Christopher wird in seine Welt zurückgerufen, ohne dass er Lynn Bescheid geben kann. In ihrer Verzweiflung sucht sie sich einen gefährlichen Weg um wieder zu ihm zu gelangen.

Lynn ist die Ich-Erzählerin der Geschichte, dadurch entgehen dem Leser zwar einige Einblicke in die Gedanken und Handlungen der anderen Charaktere, allerdings bringt einem diese Perspektive Lynn sehr nah, wodurch man zum Nachdenken angeregt wird, ob man in ihrer Situation genauso handeln würde. Lynn macht während des Buches eine ziemliche Entwicklung durch. Sie muss lernen und annehmen, was sie selbst ist, mit all ihren neuen Stärken und Schwächen, gleichzeitig kämpft sie für und um ihre Liebe und muss noch ihre Schule meistern. Eine ziemliche Herausforderung für eine Heranwachsende, die Lynn gut meistert und immer mehr zu sich selbst findet. Dadurch ist sie mir beim Lesen sehr sympathisch geworden, ich habe sie nach und nach immer mehr ins Herz geschlossen.
Spannend waren allerdings auch die anderen Charaktere, sowohl Engel als auch Menschen, im Buch. Die Einblicke in das „normale“ Schulleben auf dem Internat wirkten sehr authentisch, neben dem Unterricht gibt es hier und da eine Liebesgeschichte, Eifersucht und Zickenkrieg, wie man das eben aus der Schulzeit so kennt. Die anderen Mitschüler waren sehr verschieden, wodurch es immer wieder zu Reiberein kam, die Lynn das Leben zusätzlich schwer machen.
In der Welt der Engel hat allerdings auch jeder so seine Macken und Ängste. Sehr ans Herz gewachsen ist mir Paul, der Lynn so nimmt, wie sie ist und ihr keine Vorwürfe macht. Auch Aron ist mir während des Lesens wichtig geworden. Auch wenn er Lynn zwischendurch ganz schön gequält hat, hat er doch ein gutes Herz und steht ihr bei, egal was passiert.
Und natürlich war auch der Racheengel Christopher wieder wichtig. Für ihn war es zeitweise besonders schwer, da Lynns Entwicklung ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt. Mehr wird aber nicht verraten.

Auch wenn ich den ersten Band nicht kenne, habe ich mich ganz gut in die Geschichte eingefunden. Es gab zwar immer wieder kleine Passagen, die bei mir Fragen aufgeworfen haben, da ich eben die Vorgeschichte nicht kenne, insgesamt konnte man das Buch aber sehr gut verstehen und genießen. Trotzdem würde ich empfehlen zuerst „Schloss der Engel“ zu lesen, damit man die Entwicklung der Charaktere noch besser verfolgen und vergleichen kann, auch für einige Verständnisfragen wäre es sicherlich ratsam.
Der Schreibstil hat mir total gut gefallen, ich konnte mich einfühlen und mit Lynn auf ihre spannende Reise gehen. Die Kapitelnamen fand ich auch sehr hilfreich, sie geben einen kleinen Ausblick auf das, was im Verlauf passiert und verleiten einen teilweise auch zum Rätseln, wofür genau sie wohl stehen könnten.

Das Cover gefällt mir auch sehr gut, besonders wenn man das Buch gelesen hat, ergibt sich noch eine größere Bedeutung dafür, genauso wie der Buchtitel während der Geschichte eine Rolle spielt. In meinen Augen also gut gewählt und sehr passend.
Insgesamt hat mir „Tanz der Engel“ super gefallen und mich veranlasst es, bald den ersten Teil auch noch zu lesen.