Rezension

Herrlich selbstironisch

Popcorn süß-salzig -

Popcorn süß-salzig
von Lena Hach

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn das eigene Leben plötzlich voller Tropes ist

Die 16-jährige Ruby ist plötzlich Hauptfigur in ihrem eigenen Liebesdrama​.
Schuld daran ist nur Phil. Der hat nämlich ziemlichen Liebeskummer, da seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hat.
Dann kommt Phils bester Kumpel auf die Idee, Phil könnte ja so tun als sei er jetzt mit Ruby zusammen, um das andere Mädchen eifersüchtig zu machen. Wenn das kein ausgefuchster Plan ist.
Na Danke, aber nein Danke, da macht Ruby auf keinen Fall mit. Trotzdem taucht Phil nun überall in ihrer Nähe auf, obwohl Ruby sich wirklich, wirklich anstrengt Phil zu ignorieren.

Selten habe ich mich so gut amüsiert bei einem Buch für so junge Leser und Leserinnen. Denn, Zielgruppe bin ich schon lange nicht mehr. Aber egal ...
Erzählt wird aus Rubys Sicht in der Ich-Form.
Ruby ist ein toller Charakter. Sie ist irre lustig, wunderbar selbstironisch, immer hat sie eine passende schlagfertige Antwort parat. Sie weiß meistens was sie will, außer es handelt sich um ihre Wahlfächer, dann versteckt sie sich vor der Lehrerin, um nicht wählen zu müssen.
Denn in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, und Literatur wählen, das will sie schon mal gar nicht. Ihre Mutter ist nämlich Autorin schlüpfriger Erwachsenenromane, und das auch noch ziemlich erfolgreich.
Deswegen kennt sich Ruby sehr gut mit Klischees und altbekannten, immerzu gleichen Tropes aus. Doch bald ist Rubys Leben wegen Phil ein einziges Durcheinander aus Klischees.

Immer wenn ein neuer Trope im Anflug ist, wird er kurz an der Buchseite von Ruby erklärt. Selbst der Begriff "Trope" wird zum Glück erklärt, denn neuerdings stößt man ja überall im Internet auf diese neuen Begriffe, die scheinbar alle verstehen, außer meiner Wenigkeit. Aber Ruby bringt hier Licht ins Dunkle, ein toller Nebeneffekt einer sowieso schon tollen und lustigen Story, die nicht nur Zwölfjährigen Spaß macht.

Volle Lese-Empfehlung von mir!