Rezension

Heathrow - Madrid - Santiago

Zwei Fremde
von Martin Griffin

Bewertet mit 4 Sternen

Remie Yorke verbringt ihre letzte Dienstnacht im Mackinnon Hotel, danach will sie über Madrid nach Santiago fliegen und dort ein neues Leben beginnen. Doch das Sturmtief Ezra fegt über die schottischen Highlands, das Hotel ist bald durch die Schneemassen von der Außenwelt abgeschnitten, es gibt auch keinen Telefonkontakt mehr. Es kommt noch schlimmer. Ein Police Officer mit dem Namen Donald Gaines taucht beim Hotel auf und bittet um Einlass. Er sollte einen Gefangenentransport in eine andere Haftanstalt begleiten, das Fahrzeug geriet in einen Unfall, der gefährliche Straftäter entkam und streift ebenfalls in dem Schneetreiben herum. Und tatsächlich steht kurz darauf ein zweiter Mann vor der Eingangstür und nennt seinen Namen. Police Officer Donald Gaines.

Wer von beiden ist der richtige Polizeibeamte? Wer ist der Mörder? Für Remie und den letzten Gast Jai beginnt eine nervenaufreibende Nacht.

Von der allerersten Seite an konnte mich der Autor mit diesem Roman in den Bann ziehen. Er beschreibt minutiös, wie die nervenstarke Remie mit dieser gefährlichen Situation umgeht. Die Ereignisse überstürzen sich, man weiß als Leser niemals, wer nun der richtige Officer Gaines ist. Immer, wenn ich glaube, es zu wissen, werde ich eines Besseren belehrt. Diese Geschichte ist unglaublich packend erzählt und reißt einen einfach mit.

Lediglich auf den letzten Seiten nimmt die Handlung eine Wende, die ich nicht nachvollziehen kann. Der Schluss ist übereilt, ich hätte mir manches anders gewünscht. Aber das ist offenbar der Stil von Martin Griffin. Man muss es akzeptieren.

Ein extrem spannender Roman! Remie ist eine sympathische und ausgesprochen taffe Person, der man auf jeder einzelnen Seite aus tiefstem Herzen wünscht, mit heiler Haut davonzukommen.

Ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung.