Rezension

Eine spannende Nacht in den Highlands

Zwei Fremde
von Martin Griffin

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist ihre letzte Nacht als Angestellte im Mackinnon Hotel in den schottischen Highlands, am nächsten Morgen will Remie Yorke Schottland verlassen, um nach Chile zu fliegen. Es ist Februar, die Welt um sie herum beginnt einzuschneien, sie ist mit zwei Gästen alleine in dem einsam gelegenen Hotel. Als ein Polizist vor der Tür steht und um Einlass bittet, beginnt das Grauen einer atemberaubenden und nervenzehrenden Nacht, denn er berichtet von einem entflohenen Mörder aus dem nahegelegenen Gefängnis. Kurz darauf steht ein zweiter Polizist vor der Tür, der das selbe behauptet. Remie ist klar, nur einer von ihnen ist ein echter Polizist, der andere muss der Mörder sein....

 

Martin Griffin hat von Anfang an eine düstere Szenerie beschrieben, die mich in den Bann gezogen hat. Das einsam gelegene Hotel, die wenigen Menschen, die sich darin aufhalten, die winterliche und düstere Atmosphäre. Gäste und Fremde und man weiß nicht, wem man trauen oder glauben kann. Gefährliche, sich zuspitzende Situationen, ein Plot, der kaum Zeit zum Durchatmen lässt, denn es passiert immer wieder etwas Neues. Beide Fremden scheinen glaubhaft einen Polizisten darzustellen. Sie begegnen sich erst spät, der Autor hat es gut verstanden, die Aktionskreise der beiden lange zu trennen und damit die Spannungskurve zu erhöhen.

Aus Sicht von Remie erleben wir das Auf und Ab ihrer Gefühle, nach und nach kristallisiert sich auch ihre Vergangenheit heraus, die zeigt, aus welchem Holz sie geschnitzt ist und warum sie eine gewisse Ruhe bewahren kann, aber dennoch in dieser Nacht über sich herauswächst.

Ich habe lange keine mehr so fesselnde Geschichte gelesen, die fast 300 Seiten hatte ich schnell gelesen, denn ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Der Spannungsbogen war konstant sehr hoch und hat sich immer weiter gesteigert. Der Plot war gut aufgebaut und für mich in sich schlüssig, überraschende Wendungen haben zudem gezeigt, dass man vieles nicht voraus ahnen konnte. Also, was will man von einem Thriller mehr, als dass er gut unterhält, man ihn atemlos liest und nicht aus der Hand legen kann? Für mich daher volle Sternebewertung!