Rezension

Hat mich zu Tränen gerührt

Die vergessene Heimat -

Die vergessene Heimat
von Deana Zinssmeister

Bewertet mit 5 Sternen

In ihrem Buch "Die vergessene Heimat" erzählt uns Deana Zinßmeister die Geschichte ihrer Eltern, die im August 1961 aus der DDR in die BRD geflüchtet sind und von ihrem Vater, der 2014 unheilbar an Demenz erkrankte.

Wir wechseln immer zwischen den beiden Zeitebenen hin und her und ich habe voller Spannung die Planung und die Flucht miterlebt, habe mitgefiebert, ob alles trotz guter Vorarbeit problemlos gelingt. Aus Angst vor der Stasi wurde in der Familie nie über die Flucht gesprochen, erst durch die Erkrankung des Vaters kam vieles ans Licht.

Die Krankengeschichte hat mich dann sehr zu Tränen gerührt. Man weiß natürlich, dass man bei Demenz irgendwann alles vergißt. Aber ich hatte leider keinerlei Ahnung, inwieweit sich alles auf den Alltag ausweitet, was es alles zu beachten gilt und wie auch die Familie darunter leidet und man sich sogar entzweit.

Wie schlimm muß es für beide sein, wenn man sein Lebtag zusammen ist, Höhen und Tiefen durchsteht  und am Schluß den Partner nicht mehr kennt.

 

Bei so einem Schicksal ist eine Sternebewertung eigentlich unangebracht. Aber ich vergebe meine 5 Sterne für den wunderbaren einfühlsamen und lebendigen Schreibstil, der mich durchs Buch hat fliegen lassen und mich zum Nachdenken gebracht hat, wirklich bewußter durchs Leben zu gehen und Wert zu schätzen, wenn es einem gut geht.

Die Geschichte wird mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.

Ich danke der Autorin sehr, dass sie uns an dieser wirklich sehr emotionalen Geschichte hat teilhaben lassen.