Rezension

Guter Auftakt mit leichten Mängeln

Seven Faceless Saints - Die verbannte Macht -

Seven Faceless Saints - Die verbannte Macht
von M. K. Lobb

Bewertet mit 4 Sternen

In „Seven Faceless Saints – Die verbannte Macht“ führt uns die Autorin M.K. Lobb in eine spannende Welt. Die Bevölkerung von Ombrazia ist unterteilt in die magiebegabten Herrschenden, die jeweils von einer Gottheit abstammen und in die magielose Bevölkerung, die in einem Krieg gegen das Nachbarland verheizt wird. Die Gottheit Chaos wurde verboten und es existieren auch keine Jünger mehr, die mit der Magie des Chaos gesegnet sind. Die Ausgangsbasis fand ich sehr spannend. Leider bleibt das Worldbuilding jedoch sehr vage und unscharf. Ich hoffe, die Autorin holt dies im zweiten Band nach.

Im Mittelpunkt stehen Damian Venturi und Roz Lacertosa. Damian verfügt über keinerlei Magie. Sein Vater ist jedoch der General und damit neben dem Magistrat Forte Teil der Führungsriege in Ombrazia. Aufgrund dessen wurde Damian zum Chef des Sicherheitsdienstes ernannt. Er ist sehr obrigkeitsgläubig. Regeln und deren Einhaltung sind ihm außerordentlich wichtig. Doch er hat auch eine weiche, empathische Seite, die ihm immer wieder zu schaffen macht, da er mit einem Trauma aus dem Krieg zurückgekehrt ist.

Roz, die andere Hauptperson, ist willensstark. Sie steckt voller Wut auf die Herrschenden, und das obwohl sie selbst magische Kräfte besitzt. Allerdings ist ihr Vater, nachdem er desertiert ist, von seinem früheren besten Freund General Venturi zum Tode verurteilt worden. Roz und ihre Mutter haben zum Beweis den abgeschlagenen Kopf des Vaters übersandt bekommen. Seitdem ist der Hass von Roz grenzenlos.

Damian und Roz sind miteinander aufgewachsen und sich im Laufe der Zeit nähergekommen. Doch seitdem Damian traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt ist und sein Vater seinen eigenen Freund hat hinrichten lassen, haben sich die beiden nicht mehr gesehen. Sie begegnen sich erst wieder als es zu einer Mordserie in der Stadt kommt und beide daran arbeiten, den Täter zu finden.

Die weibliche Figur Roz hat mir sehr gut gefallen. Sie ist zwar misstrauisch und steckt voller Hass und Wut, doch ist sie auch beharrlich, stark und tatkräftig. Nur in Bezug auf ihre Gefühle zu Damian belügt sie sich selbst.

Damian dagegen hat mir zu Beginn sehr gut gefallen. Er wirkt sympathisch, ist beliebt und will die Morde unbedingt aufklären. Im Laufe der Geschichte ging es mir jedoch zunehmend auf die Nerven, dass er über keinerlei Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein verfügt. Selbst als sein Vater an ihm großes Unrecht verübt, zweifelt er an sich und nicht an seinem Vater. Ich hoffe, dass Roz ihm im Laufe des nächsten Buches zu mehr Glauben an seine Stärke und Person verhilft.

Die Krimihandlung und Aufklärung der Morde waren spannend. Das Tempo der Erzählung steigerte sich zunehmend und sorgte ebenfalls für Spannung. Die Liebesgeschichte habe ich als sehr glaubhaft empfunden. Sie war gut in die sonstige Handlung eingebunden und nahm nicht zu viel Raum ein. Lediglich die magische Welt hätte ausführlicher behandelt werden können. Ich bin gespannt, ob wir im zweiten Teil mehr darüber erfahren. Insgesamt war das Buch lesenswert und ich kann es empfehlen.