Rezension

Guter Auftakt, aber mit viel Luft nach oben

Schattenblüte, Die Erwählten - Nora Melling

Schattenblüte, Die Erwählten
von Nora Melling

Inhalt

Thursen ist vom Wolf-Sein befreit, nachdem Luisa seinen vollen Namen ausgesprochen hat. Lars wohnt nun wieder bei seinem Vater und seiner Schwester, er geht wieder zur Schule und renoviert die Wohnung damit die Erinnerung an seine tote Mutter ihn nicht auffrisst. Pünktlich zum Neujahr wollen Luisa und Lars dem alten Leben abschwören und ein Neues beginnen, doch mitten in ihrer Zweisamkeit findet Lars eine übel zugerichtete Leiche. Mit Bisswunden. Luisa ist geschockt und will die Polizei rufen aber als Thursen hat Lars einen Eid geschworen: Die Wölfe immer zu verteidigen. Luisa fängt an ihrer Liebe zu zweifeln an, den Lars lässt sie immer öfter alleine und trifft sich mit dem alten Rudel im Wald. Eines Tages lernt sie Elias kennen, als sie ihn vor ein paar Schlägerjungs beschützt, er lädt sie zu einem Kaffee ein und schon bald beginnt ihre neue Welt zu wanken.. Wem kann sie noch vertrauen? Ist ihre Liebe zu Lars stark genug?

Meinung / Fazit
Der Einstieg ins Buch fiel mir diesmal schon leichter, man wird sofort in die Handlung hineingeworfen und erlebt ein erschreckendes Neujahr mit Thursen und Luisa. Ich habe mir vom zweiten Teil eine Steigerung erhofft, aber leider wurde daraus nichts. Es ging nur schleppend voran und viele Dinge waren einfach nicht nachvollziehbar. Da wäre die Mutter, die Luisa alleine lässt um sich zu erholen. Für mich unvorstellbar, wie man seine Tochter die selbst noch an dem Tod ihres Bruder knabbert, einfach alleine lassen kann. Danach wird man plötzlich vom Vater überrannt, der schon im ersten Teil so gut wie gar nicht vorhanden war, aber diesmal hat er gleich eine neue Freundin samt kleinen Stiefsohn dabei. Hmmm... sehr komisch diese plötzliche Wandlung.

Interessant wird es allerdings als Elias ins Spiel kommt. Man ahnt ja schon, was er eigentlich ist. Die Kapitel aus seiner Sicht waren spannend und so flogen die Seiten nur so dahin. Allerdings hat mich Luisa sehr oft genervt, ihre Sichtweise war total überzogen und unreif. Sie verteidigt Thursen jedesmal und sobald auch nur annähernd soetwas wie ein kleiner Streit entstehen könnte, gibt sie schon klein bei und läuft in seine Arme. Sie verteidigt ihn jedesmal, obwohl es dazu aus meiner Sicht eher zu Schuldzuweisungen kommen sollte. Wenn Thursen ein schlechtes Gewissen hat, beschwichtigt ihn Luisa jedesmal mit irgendeiner anderen lahmen Ausrede. Thursen hatte in diesem Buch leider nur sehr wenig zu sagen, das meiste bestand nur aus "Das darf ich nicht sagen, Werwolf Geheimnis." Gottseidank, dass Luisa letztendlich doch noch Mut beweist.

Die Nebencharaktere wurden, im Gegensatz zum ersten Teil, mehr ausgebaut und bekamen sogar ein wenig Tiefe. Besonders gefallen hat mir Rieke, eine kleine Vegetarierin die unter Wölfen lebt weil sie es unter den Menschen nicht mehr aushält. Norrock hat sein Rudel richtig im Griff, zeigt aber auch Gefühle und man erkennt das er Luisa doch ein wenig ins Herz geschlossen hat.

Als gegen Ende die verworrene Geschichte endlich Gestalt annahm, war es auch schon wieder vorbei und die Autorin hat uns einen fiesen Cliffhanger aufgezwungen. Und, ich kann garantieren, wäre Elias und seine außergewöhnliche Geschichte nicht, würde ich den dritten Teil nicht mehr lesen wollen. Zusammenfassend hätten wir: Langweiliger Beginn, toller Mittelteil, interessante Wendung gegen Ende und eine Hauptprotagonistin die mich teilweise schon meine Nerven gekostet hat. Ich kann hierfür leider nur 
3 1/2 von 5 Sterne 
geben. Mit der Hoffnung das der dritte Teil mich endlich richtig umhaut. ;)

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Sarah