Rezension

Gute und böse Nachgeschichten

Gute und böse Nachtgeschichten - Markus Walther

Gute und böse Nachtgeschichten
von Markus Walther

Bewertet mit 4 Sternen

*** Klappentext ***

Liegen Sie schon im Bett? Oder haben Sie es sich in ihrem Sessel bequem gemacht? Egal, Hauptsache der Tag ist gelaufen. Vielleicht ist Ihr Kopf noch zu beschäftigt, um direkt einschlafen zu können und Ärger und Stress des Tages halten Sie noch in seinem Bann. Darf ich Sie auf andere Gedanken bringen? Es dauert auch nicht lange. Lesen Sie heute eine Seite. Oder vielleicht auch zwei; aber das genügt schon. Sie werden überrascht sein, wie viel zwischen die Zeilen passt. Ein Tag, ein Jahr, manchmal ein ganzes Leben oder auch nur ein Augenblick. Ich gebe zu, dass ich Ihnen nicht versprechen kann, dass Sie gleich besser einschlafen werden. So ein kurzer Text, wie er Sie auf den nächsten Seiten erwartet, kann ja nicht viel in Ihnen bewegen. Oder vielleicht gerade, weil er etwas in Ihnen bewegt hat, können Sie nicht mehr schlafen. Dann hätte ich mein Handwerk gut vollbracht.

 

*** Meine Meinung ***

Wie schon im Klappentext geschrieben, kann man abends, vor dem Einschlafen, ein oder zwei Geschichten lesen, da sie alle kurz sind - die längste, glaube ich mich zu erinnern, war 2,5 Seiten. Die Geschichten bilden einen bunten Strauß, der schwarzen Humor, Nachdenklichkeit, ein paar Tränchen, viele Lacher und alles dazwischen bietet.

Vor allem die Geschichten mit dem schwarzen Humor haben es mir angetan und ich grinste mir häufig in meinen nicht vorhandenen Bart.

Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen habe, fand ich es sehr interessant, wie kritisch der Autor sein Erstlingswerk betrachtete. Bei manchen Geschichten konnte er gar nicht mehr verstehen, warum der Verlag sie gewählt hatte, bei anderen erzählte er frei von der Leber weg, was ihn in dem Moment damals bewegte. Dabei entstand auch der Begriff „Ätsch-Geschichte“ - eine Geschichte, deren Ende man zu kennen glaubt und dann am selbigen total überrascht wird.

Der Schreibstil Walthers ist flüssig zu lesen, egal in welchem Genre er sich bewegt. Manchmal muss man allerdings, egal wie kurz die Geschichte ist, zwischen den Zeilen lesen und sie wirken lassen, dann tun sich Ebenen auf und kommen Erkenntnisse, die man mit „einfach mal lesen“ verpasst.

Markus Walther hat sich im Laufe seiner Schriftsteller-Karriere verbessert und so bekommt sein Erstlingswerk 4 Sterne.